Walter Rosenkranz (FPÖ) hat am Mittwoch seinen Wahlkampf für das Amt des Bundespräsidenten begonnen. Für den Auftakt wählte er den Villacher Kirchtag, wo er wie gewohnt unter anderem von Tradition und Brauchtum sprach. Potenzielle Wähler und Wählerinnen standen Schlange, um Autogramme zu bekommen.
Bei sommerlichen Temperaturen schlenderte Walter Rosenkranz zum Anlass passend in Lederhose und grünem Trachtengilet durch die Menge, schüttelte Hände und erfüllte Selfie-Wünsche. „Holen wir uns unser Österreich zurück“, lautet sein Motto für den Wahlkampf. Obwohl die Eisenbahnerstadt Villach seit jeher als rote Bastion gilt und der Kandidat für die FPÖ ins Rennen geht, steht die Innenstadt kopf. Menschen standen Schlange, um zu Autogrammen zu kommen. Rosenkranz trank Bier und schwang selbst das Tanzbein.
„Leben, wie es gewohnt ist“
„Der Villacher Kirchtag ist immer etwas Besonderes. Speziell jetzt: das Leben, wie es gewohnt ist und wie es sein soll“, sagte der Politiker bei seinem Auftritt. Volksfeste seien eine willkommene Abwechslung zum Alltag mit seinen hohen Strom- und Gasrechnungen. Wofür Walter Rosenkranz zusätzlich zu Traditionen und Werten steht? Vor seinem Auftritt am Mittwoch äußerte er sich in einer Aussendung dazu, dass die Wirtschaft nicht politisiert werden dürfe und vermittelt statt sanktioniert werden solle, was beispielsweise im Fall von Russland gelte. Rosenkranz lehnt regelmäßige Waffenlieferungen ab, da diese noch mehr Leid und Tod bringen würden.
Neutralität zurückholen
„Die Menschen und die Wirtschaft in Österreich leiden unter den Folgen der Sanktionen in Form der Teuerungswelle. Ein verantwortungsvoll handelnder Bundespräsident müsste alles daransetzen, um eine Trendumkehr zu erreichen. (Amtsinhaber Alexander) Van der Bellen hat bewiesen, dass er lieber in die Kriegsrhetorik mit einstimmt, anstatt mit seinem Handeln das Wohl der Menschen in Österreich in den Vordergrund zu stellen“, hieß es. Diese „verantwortungslose Politik“ müsse enden. Am 9. Oktober (dem Wahltag) sollten sich die Menschen „sowohl ihre Neutralität als auch ihren Wohlstand zurückholen“.
Weitere Ziele von Rosenkranz sind ein höheres Budget für die Landesverteidigung (1,5 Prozent des BIP) und das Beenden der „EU-Anhängselpolitik“. Bevor der „richtige“ Wahlkampf quer durch Österreich starte, gehe es nun darum, die nötigen 6000 Unterstützungserklärungen für den Antritt zur Bundespräsidentschaftswahl zu sammeln. Im Wahlkampf will Rosenkranz unter anderem auf die Unterstützung von FPÖ-Chef Herbert Kickl bauen.
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