„Großer Einfluss“
Selenskyj-Plan: Mit Chinas Hilfe den Krieg beenden
Offenbar bemüht sich der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj um ein direktes Gespräch mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping. Mithilfe des chinesischen Einflusses hoffe er, den Krieg in seinem Land beenden zu können, heißt es in einem chinesischen Zeitungsbericht.
„Es ist ein sehr mächtiger Staat. China hat eine mächtige Wirtschaft. Es kann also Russland politisch und wirtschaftlich beeinflussen. Außerdem ist China ein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates“, zitierte die „South China Morning Post“ den ukrainischen Präsidenten. Er suche nach einer Gelegenheit, um mit dem chinesischen Staatschef Xi Jingping „direkt“ zu sprechen.
China hat auch nach der russischen Militäroffensive in der Ukraine freundschaftliche Beziehungen zu Russland aufrechterhalten - anders als die westlichen Staaten. Zuletzt wurden auch die Ölimporte aus Russland verstärkt. Die Regierung in Peking versucht aber auch, den Preis für die Treue zu Moskau möglichst gering zu halten, um nicht selbst mit Sanktionen konfrontiert zu werden. Die USA fordern seit Monaten von China, eine klare Stellungnahme gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine abzugeben und diesen zu verurteilen. Doch dies ist bis dato nicht geschehen.
Selenskyj warf Russland in seiner täglichen Videoansprache am Mittwochabend einmal mehr vor, gegen das Völkerrecht zu verstoßen. Das Problem sei, dass die Welt Russland diese Verstöße - sei es die Annexion der Krim oder der Abschuss einer Boeing über dem Donbass - lange habe durchgehen lassen. Der Krieg in der Ukraine zeige, wie fragil die Freiheit sei. Sie könne „nur durch kollektives Handeln geschützt werden, und damit dies dauerhaft funktioniert, bedarf es einer wirksamen globalen Sicherheitsarchitektur, die dafür sorgt, dass kein Staat jemals wieder Terror gegen einen anderen Staat einsetzen kann“, forderte Selenskyj.
„Widerlich“: Selenskyj kritisiert Schröder
Zugleich warf er Russland vor, seine Verhandlungsbereitschaft nur vorzugaukeln. Wäre Russland wirklich an einer friedlichen Lösung des Konflikts interessiert, zöge es nun nicht weitere Reserven im Süden der Ukraine zusammen. In dem Zusammenhang kritisierte Selenskyj den deutschen Ex-Kanzler Gerhard Schröder, der nach seiner Moskau-Reise Russland als verhandlungsbereit dargestellt hatte. „Es ist einfach widerlich, wenn ehemalige Führer mächtiger Staaten mit europäischen Werten für Russland arbeiten, das gegen diese Werte kämpft“, sagte Selenskyj (siehe Video oben).
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