Sein bisheriger Klub Arminia Bielefeld ist abgestiegen, Patrick Wimmer dagegen ist einer der österreichischen Aufsteiger in Deutschland. Der Niederösterreicher hat mit einer starken Debütsaison in der deutschen Fußball-Bundesliga auf sich aufmerksam gemacht, der VfL Wolfsburg holte ihn um kolportierte fünf Millionen Euro Ablöse. Beim Saisonstart am Samstag zu Hause gegen Werder Bremen wird der 21-Jährige in der Startelf erwartet.
Ihm scheint Umstellung und Eingewöhnung jedenfalls gut gelungen zu sein. Wimmer war gleich im ersten Pflichtspiel, einem 1:0 im Pokal gegen Jena, 90 Minuten im Einsatz, jedoch in einer etwas anderen Rolle als in Bielefeld. Er bildete mit dem ebenfalls neu verpflichteten Mattias Svanberg eine Doppelsechs, agierte also in einer defensiveren Position. „Man kann nicht so ins Risiko gehen, aber mein Spiel mit dem Ball am Fuß und Tempodribblings passt zu der Position. Und für die Defensive bin ich ein pressingstarker Spieler“, erklärte Wimmer.
Vor drei Jahren noch in Österreichs vierter Liga
Für Wimmer ist der Wechsel nach Wolfsburg der nächste Karrieresprung. Fast im Jahresintervall hat sich der technisch versierte Mittelfeldspieler vom SV Gaflenz in der vierten österreichischen Leistungsklasse über die Young Violets, Austria Wien und Bielefeld innerhalb von drei Jahren zu einem deutschen Topklub hochgespielt.
In seiner neuen Umgebung hat sich der gebürtige Tullner „vom ersten Tag wohl gefühlt“ und schwärmt von den Bedingungen in Wolfsburg. „Von der Infrastruktur und der Betreuung ist Wolfsburg über Bielefeld zu setzen. Es ist alles überragend“, erzählte er im Gespräch.
International mit Kovac
Weniger überragend war die vergangene Saison der Wolfsburger mit dem im Sommer zu RB Leipzig abgewanderten ÖFB-Mittelfeldmotor Xaver Schlager. Der VW-Klub landete nur auf dem enttäuschenden 12. Platz. Das ist in Wolfsburg kein Thema mehr. „Wir schauen klar nach vorne, es schaut gut aus“, meinte Wimmer.
In die internationalen Bewerbe zurückführen soll den VfL der neue Trainer Niko Kovac. „Er hat sehr viel erlebt, war schon bei großen Vereinen, hat Titel gewonnen, von ihm kann man viel lernen“, sagte Wimmer über den Trainer, der mit Bayern München 2018/19 Meister wurde. Mit Eintracht Frankfurt (2017/18) und den Bayern (2018/19) gewann er den DFB-Pokal, mit AS Monaco stand er im französischen Cupfinale und er war auch schon Teamchef der kroatischen Nationalmannschaft. Mit Red Bull Salzburg holte Kovac als Spieler 2006/07 und 2008/09 sowie als Co-Trainer 2011/12 den Meistertitel.
Teamdebüt vergangenen Juni
„Er hat einen klaren Plan. Es ist ein sehr intensives Spiel, mit dem Ball agieren wir sehr offensiv, wollen immer Überzahl auf dem ganzen Platz haben und den Ball schnell laufen lassen. Gegen den Ball pressen wir vorne voll drauf, wir wollen schnell den Ball erobern. Wenn jeder Spieler das verinnerlicht und die Fitnesswerte auf einem guten Level sind, bringt uns das Erfolg“, ist Wimmer überzeugt.
Für sich selbst sieht er auch noch einiges Entwicklungspotenzial. „Ich war vor drei Jahren noch in der vierten Liga in Österreich, ich kann mich noch überall steigern“, so seine Einschätzung. Mit guten Leistungen in Wolfsburg will er sich auch weiter bei Ralf Rangnick empfehlen. Unter dem seit dem Frühjahr amtierenden österreichischen Teamchef kam Wimmer Mitte Juni gegen Dänemark (0:2) zu seinem Teamdebüt. „Ich war froh, gleich beim ersten Lehrgang dabei zu sein. Das hat mir schon sehr gefallen. Ich werde weiter hart arbeiten, dass ich wieder dabei bin und dass ich in Zukunft vielleicht eine wichtige Rolle spielen kann“, sagte Wimmer.
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