Starke Preiserhöhungen

Auch Nudeln und Kaffee sind teurer geworden

Burgenland
04.08.2022 14:00

Klein- und Mittelbetriebe zwischen „Hysterie“ und Preisdeckel-Ideen. „Qualitätsnudeln unter zwei Euro wird es nicht mehr geben“, sagt Joachim Wolf, der Chef von Wolf Nudeln in Güssing.

Monika Kager, Geschäftsführerin der Kaffeerösterei 2Beans in Kleinhöflein, bezieht ihre 100%-Arabica-Bohnen von Kleinbauern aus Guatemala, Peru, Brasilien, Kolumbien und Honduras. Sie bezahlt „fair“ und „30 Prozent über dem Weltmarktpreis“.

Preiserhöhung bei Milch
Dass der Bohneneinkauf Preisschwankungen unterliegt, ist für sie nichts Neues: „Ob politische Unruhen oder Naturkatastrophen in den besagten Regionen: Krisen beeinflussen den Kaffeepreis immer. Doch trotz der Corona-Krise haben die Bauern ihre Preise nicht erhöht.“ Kager jedoch musste erst vorige Woche die Kaffee-Preise in ihrem Lokal an die Inflation anpassen. Denn: „Allein die Milch ist um 35 Prozent teurer geworden.“

„Auch die gestiegenen Transport-, Energie- und Verpackungskosten schlagen beim Einkauf zu Buche“, sagt sie. Eine Melange kostet nun 3,40 Euro statt wie bisher 3,10 Euro. Für einen Caffè Latte zahlt man 3,90 Euro statt 3,30 Euro. „In Wien sind die Leute vielleicht bereit, sieben Euro für einen Kaffee zu bezahlen, im Burgenland nicht. Ich will meine Kunden nicht vergraulen oder verlieren. Daher wird eine Melange bei mir auch künftig nicht mehr als maximal 4,50 Euro kosten!“

Verpackungspreise gestiegen
Solch einen Preisdeckel kann Joachim Wolf, der Chef von „Wolf Nudeln“ in Güssing, seinen Kunden nicht versprechen. Auch die „Hysterie“ um die Teuerungen versteht er nicht: „Ich habe die Verkaufspreise um 15 Prozent erhöhen müssen, weil sich die Rohstoffpreise verdoppelt haben und die Verpackungspreise sogar fast um 70 Prozent gestiegen sind!

Zum Glück hat mein Betrieb eine eigene Biogas-Anlage, sonst wären die Verkaufspreise noch höher ausgefallen.“ Und was, wenn die Leute trotzdem sparen, Nudeln selbst machen oder bei Billigproduzenten kaufen? „Eine gefährliche Dynamik! Dann verschlechtert sich die Handelsbilanz noch weiter. Personalabbau und Arbeitslosigkeit würden die Folgen sein.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Burgenland Wetter
1° / 3°
Symbol stark bewölkt
0° / 4°
Symbol stark bewölkt
1° / 3°
Symbol stark bewölkt



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt