Spuckt aus Spalte Lava
Island: Vulkan Fagradalsfjall erneut ausgebrochen
Rund ein halbes Jahr lang - bis zum September 2021 - spuckte der Vulkan Fagradalsfjall auf Island im Vorjahr Lava und Asche. Jetzt ist er erneut aktiv - seit Mittwoch fließt glühendes Gestein aus einer etwa 300 Meter langen Erdspalte. Eine größere Gefahr für Menschen und die Umgebung bestehe bisherigen Erkenntnissen zufolge nicht, heißt es.
Eine Serie kleiner Erdbeben sowie unterirdische Magmabewegungen hatten den Ausbruch bereits angekündigt. Aufnahmen zeigten, wie glutrote Lava aus einer länglichen Erdspalte sprudelte. Wie die isländische Wetterbehörde am Abend mitteilte, erstellten Wissenschaftler zur Vorbereitung einer Risikobewertung ein erstes Modell, um den etwaigen Weg der Lavaströme vorherzusagen.
Für präzise Prognosen war es noch zu früh. Dennoch zeige das Modell, dass es unwahrscheinlich sei, dass wichtige Infrastruktur von dem Ausbruch gefährdet werde, hieß es von der Behörde.
Dauer des Ausbruchs noch völlig unklar
Es ist noch völlig unklar, wie lange der Ausbruch diesmal anhält. Ein vorheriger Ausbruch des unterirdischen vulkanischen Systems der Reykjanes-Halbinsel hatte im vergangenen Jahr von Mitte März bis in den September hinein angehalten, ehe er nach drei Monaten Stillstand im Dezember offiziell für beendet erklärt worden war. Er gilt als die längste Eruption, die in Island bisher aufgezeichnet wurde.
Obwohl das Gebiet nur rund 30 Kilometer von Reykjavik entfernt liegt, bestand damals keine Gefahr für Menschen und umliegende Orte. Diesmal scheint es ähnlich zu sein: Das isländische Außenministerium schrieb auf Twitter, das Risiko für besiedelte Gegenden und kritische Infrastruktur werde als sehr niedrig betrachtet. Auch Probleme für den Flugverkehr, wie sie der Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 mit sich gebracht hatte, blieben bisher aus.
Anziehungspunkt für Vulkanologen und Schaulustige
Hält der Lavafluss an und bleibt die Lage spektakulär, aber ungefährlich, dann könnte sich der Ausbruchsort wie bereits im Vorjahr zu einem Anziehungspunkt für Vulkanologen, Wanderer und Reisende entwickeln. Unzählige Menschen pilgerten damals in das Gebiet, um das Naturspektakel zu erleben.
Die Wetterbehörde riet am Mittwochabend wegen der Gasentwicklung zunächst davon ab, sich der Gegend zu nähern - und auch Islands oberster Polizeibeamter Vídir Reynisson bat Interessierte, mit dem Gang zur Lava noch etwas zu warten.
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