Drohnenangriff
Kämpfe flammen wieder auf: Tote in Bergkarabach
Die Kämpfe zwischen den beiden früheren Sowjetrepubliken im Südkaukasus, Armenien und Aserbaidschan, um die Region Bergkarabach sind wieder aufgeflammt. Am Mittwoch meldete die aserbaidschanische Armee die Eroberung mehrerer Höhenzüge in der Region und die Tötung armenischer Kämpfer. Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan forderte die russischen Friedenstruppen zum Handeln auf.
Die armenische Seite räumte den Verlust von zwei Toten und acht Verletzten ein. Die Soldaten seien bei einem Drohnenbeschuss getötet worden, heißt es. Aserbaidschan meldete ebenfalls den Verlust eines eigenen Soldaten. Dieser sei von dem Gebiet aus beschossen worden, in dem die russischen Friedenstruppen stationiert seien, die den Waffenstillstand überwachen sollen. Das russische Verteidigungsministerium wiederum warf Baku den Bruch der Waffenruhe vor.
Armenien fordert Anerkennung „Bergkarabchs“
Paschinjan forderte, dass der Einsatz der russischen Friedenstruppen „geklärt“ werden müsse. Aserbaidschan weigere sich, „ein Dokument über das Mandat“ der seit November 2020 stationierten russischen Truppe zu unterzeichnen. Er forderte Aserbaidschan zudem auf, „die Existenz von Bergkarabach“ anzuerkennen. Auch der „Latschin-Korridor“, der den Bezirk Latschin in Bergkarabach mit dem armenischen Staatsgebiet verbindet, solle anerkannt werden.
Nach einem ersten Krieg in den 90er-Jahren hatten sich Armenien und Aserbaidschan im Herbst 2020 erneut einen Krieg um die umstrittene Region Berg-Karabach geliefert. Bei den sechswöchigen Gefechten wurden 6500 Menschen getötet. Der bewaffnete Konflikt wurde durch ein von Russland vermitteltes Abkommen beendet. Dabei musste Armenien große Gebiete aufgeben. Seitdem wurde ein Rückkehrprogramm für Aserbaidschaner in den „befreiten“ Gebiete gestartet. Ob sich allerdings viele Menschen dorthin wagen, ist fraglich, denn viel Infrastruktur ist noch immer zerstört. Zudem sind noch viele Minen nicht entfernt worden.
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