Oberösterreichische Firmen lassen mit Recycling-Innovationen aufhorchen. Längst zeigen dabei nicht nur „Große“ wie Lenzing, Greiner und AMAG, wieviel sie in Nachhaltigkeitsdingen drauf haben.
Man nehme die Steinabschnitte aus der eigenen Produktion und alte Küchenarbeitsplatten und verarbeite beides mit weiteren Zutaten zu Recycling-Platten! Das ist - stark vereinfacht - das „Rezept“, das Strasser Steine zuletzt vorstellte. Die Mühlviertler wollen die Küchenwelt ein Stück nachhaltiger machen — und sind in Oberösterreich in guter Gesellschaft, wenn’s um eine zweite Chance für Abfall geht.
So sammelt Kunststoffverarbeiter Greiner seit heuer in Berlin alte Matratzen ein. Mit BASF tüfteln die Kremsmünsterer am chemischen Recycling von Matratzenschäumen. Aus dem gewonnenen Material sollen neue Matratzen hergestellt werden.
Längst ein Vorzeige-Recycler ist die AMAG: Mehr als 340.000 Tonnen Aluminiumschrott verarbeiteten die Ranshofener im Vorjahr zu neuem Alu. Beispielhaft die Kooperation mit Audi: Bei zwei E-Pkw kommen nun Räder zum Einsatz, für die die Innviertler eine Recycling-Alulegierung entwickelt haben.
Erst Flugzeugteil, später Sonnenbrille
Carbon Cleanup aus Linz entwickelt dagegen gerade ein System zur Wiederaufbereitung von Carbonfasern, das bereits in der Luftfahrt auf viel Interesse stößt. Aus „neuen“ Kurzfasern können in Spritzgussanlagen oder im 3D-Druck etwa Möbel oder Sonnenbrillen hergestellt werden.
Im Anlagenbau sogar die Nummer eins der Welt
Nachhaltigkeitsdenken mit Weltruf - diesem Prädikat wird auch die Lenzing AG gerecht. Mit der Inditex-Gruppe, zu der auch Moderiese Zara gehört, wurden Zuschnittsreste aus der Bekleidungsproduktion und alte Baumwollteile zur Herstellung von neuen Fasern verwendet. Als Pionier gilt auch Erema: Die Ansfeldner sind derzeit die Nummer eins der Welt beim Bau von Anlagen zum Kunststoffrecycling.
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