Laut Insidern:

Chinesischer Tencent-Konzern greift nach Ubisoft

Spiele
05.08.2022 05:55

Der chinesische Technologiekonzern Tencent will offenbar stärker auf dem globalen Spiele-Markt Fuß fassen und dafür Insidern zufolge seinen Anteil an dem französischen Videospielepublisher Ubisoft mit Titeln wie „Assassin‘s Creed“ aufstocken. Es wäre die nächste große Übernahme am Videospielemarkt.

Wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Reuters berichten, soll sich der chinesische Marktführer für soziale Netzwerke und Glücksspiele an die Gründerfamilie Guillemot des französischen Unternehmens gewandt und sein Interesse an einer Aufstockung der Aktien bekundet haben. Tencent hält seit 2018 fünf Prozent an Ubisoft.

(Bild: statista.com)

Ziel sei nun, größter Einzelaktionär bei den Franzosen zu werden, sagten zwei der Insider. Der Konzern könnte bis zu 100 Euro je Ubisoft-Aktie bieten. 2018 zahlte Tencent für den fünf-Prozent-Anteil 66 Euro je Aktie. Mit einem Umsatz von mehr als 7,7 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal 2021 waren die Chinesen im Gaming-Markt erfolgreicher als Sony, Apple, Microsoft und Nintendo (siehe Grafik oben).

Branche im Umbruch
Branchenbeobachter sehen in Ubisoft bereits seit längerem einen Übernahmekandidaten. In der Spielebranche war es in den vergangenen zwei Jahren verstärkt zu Konsolidierungen gekommen. Im September 2020 hatte Microsoft für rund 7,5 Milliarden Dollar die Bethesda-Konzernmutter ZeniMax (u.a. „Doom“, „Fallout“) gekauft, im Jänner dieses Jahres kündigte der Konzern an, Activison Blizzard für rund 89 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. EA kaufte im Dezember für 1,2 Milliarden den Rennspiel-Spezialisten Codemasters, Take-Two schluckte dagegen im heurigen Jänner den „Farmville“-Macher Zynga für fast 13 Milliarden Dollar.

Sony PlayStation übernahm kurz darauf im Februar den „Halo“-Entwickler Bungie für 3,6 Milliarden Dollar. Im Mai kaufte schließlich der schwedische Spielekonzern Embracer für 300 Millionen Dollar vom japanischen Publisher Square Enix diverse Spielstudios und damit Marken wie „Tomb Raider“, „Deus Ex“ und „Thief“.

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