Die Berichte von Menschen, die sich bereits mehrfach mit dem Coronavirus infiziert haben, werden immer mehr. Nicht zuletzt seit dem Aufkeimen der Omikron-Variante muss man sich laut Wissenschaftlern bereits endgültig von der sogenannten Herdenimmunität verabschieden. Wie eine neue Studie zeigt, wird es jedoch auch nicht unbedingt einfacher, mit dem Virus leben zu lernen - denn: Durch Reinfektionen dürfte auch das Sterberisiko wieder zunehmen.
Seit Montag gilt in Österreich keine verpflichtende Isolation mehr nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Man müsse „ein Leben mit Corona“ ermöglichen, erklärte zuletzt Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).
Immer mehr Menschen waren mittlerweile bereits mehrfach von einem positiven Corona-Test betroffen - befeuert durch den nachlassenden Immunschutz durch die Impfung und immer neue Varianten werden zunehmend solche Reinfektionen begünstigt.
Teilweise schon bis zu vier Infektionen
Nach einer aktuellen Analyse von Forschern der Washington School of Medicine muss jedoch bei jeder neuen Erkrankung mit einem schweren Verlauf sowie einem erhöhten Sterberisiko gerechnet werden. Zu diesem Schluss kamen die Wissenschaftler, nachdem sie die Daten von mehr als fünf Millionen US-Veteranen begutachtet haben.
257.427 Personen hatten sich dabei mit SARS-CoV-2 infiziert. Unter ihnen gab es 36.417 mit zwei Infektionen (12,29%), 2263 mit drei Infektionen (0,76%) und sogar 246 (0,08%) mit vier oder mehr Infektionen. Im Vergleich zu Personen, die bis dahin nur einmal erkrankt waren, war das Sterberisiko bei den Reinfektionen um mehr als das Zweifache erhöht, das Risiko einer Hospitalisierung verdreifachte sich sogar.
Ganze Kette an Komplikationen möglich
Vor allem die Lungen der Patienten zeigten in solchen Fällen erneut Komplikationen, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hämatologische Störungen, Fatigue (Erschöpfungssyndrom) und Darmerkrankungen nahmen deutlich zu.
Ebenso deutlich vermehrt traten Nierenerkrankungen, psychische Störungen, Diabetes mellitus („Zucker“), Muskel-Skelett-Erkrankungen und neurologische Erkrankungen auf. Eine erhöhte Rate von Folgeerkrankungen war dabei auch nach sechs Monaten noch nachweisbar. Der Impfstatus hatte dabei keinen Einfluss auf das Komplikationsrisiko.
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