In seltenen Fällen

Symptome nach Paxlovid-Einnahme wieder möglich

Coronavirus
05.08.2022 12:17

Wer mit dem Medikament Paxlovid behandelt worden ist, kann länger als üblich Corona-positiv und damit infektiös sein. Infektiologe Herwig Kollaritsch gab nun bekannt, dass es in seltenen Fällen kurz nach der überstandenen Ersterkrankung wieder zum Aufflammen der Symptome kommen kann. Das schmälere jedoch nicht die Bedeutung des Medikaments.

„Ein Covid-Rebound tritt gewöhnlich zwei bis acht Tage nach dem Abklingen der Ersterkrankung auf. Mit Paxlovid behandelte Personen können also länger als üblich Covid-positiv und damit infektiös bleiben“, sagte der Infektiologe Herwig Kollaritsch in einer Aussendung am Freitag. Davon seien sowohl Ungeimpfte als auch Geimpfte und Genesene betroffen.

Einzige zugelassene orale Therapie
Paxlovid von Pfizer ist bis dato die einzige zugelassene orale antivirale Therapie gegen schwere Verläufe von Covid-19 und sollte rasch nach Beginn der Symptome beziehungsweise bei einem positiven Testergebnis eingenommen werden. Dass nach der Behandlung erneut Symptome auftreten können, schmälere die Bedeutung des Medikaments jedoch nicht, sagte Kollaritsch. „Paxlovid hat eine hohe Wertigkeit in der Therapie von Covid-19. Der klare Nutzen: Viruslast und Hospitalisierungsrate werden drastisch reduziert“, berichtete der Mediziner und GECKO-Experte (gesamtgesellschaftliche Krisenkoordination, Anm.).

(Bild: Pfizer via AP)

Noch wenig eingesetzt
Zuvor hatte die Bundesregierung die GECKO-Mitglieder sowie die Fachgruppe Therapieboard des Obersten Sanitätsrats um ihre wissenschaftliche Einschätzung zu den sehr seltenen Rebounds nach der Behandlung mit Paxlovid-Tabletten gebeten. Paxlovid und andere verfügbare Medikamente für Covid-19 Risikogruppen wurden in Österreich bisher noch eher verhalten eingesetzt, obwohl sie ausreichend zur Verfügung stehen würden. Die Verfahren für den Medikamentenzugang, das veränderte Testverhalten und mangelnde Information könnten hierbei eine Rolle spielen. In Wien werde etwa auf mehr entsprechende Medikamente zurückgegriffen als in den anderen Bundesländern Österreichs, heißt es im GECKO-Report.

Die Verfahren für den Medikamentenzugang sollen in den Bundesländern daher erleichtert werden, sagte GECKO-Vorsitzender Rudolf Striedinger. Schwere Verläufe und Hospitalisierungen müssten verhindert werden.

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