Kärntner am Boden

4 x Ljubicic! Entfesselter LASK walzt WAC nieder

Fußball National
06.08.2022 18:53

Die Fußball-Bundesliga darf sich über ein neues junges Sturm-Juwel freuen und hat nach den Samstagspielen vorerst auch einen neuen Tabellenführer! Der LASK kam in der 3. Runde zu einem fulminanten 5:1-Sieg im Lavanttal beim Wolfsberger AC. Mann des Spiels war der Neuzugang Marin Ljubicic, der Kroate schnürte einen Viererpack (1.,20.,37.,57.) und hält nun bereits bei sechs Saisontoren. Mit sieben Punkten sind die Linzer zumindest für eine Nacht Tabellenführer. Auch Thomas Goiginger (8.) durfte sich bei den Oberösterreichern in die Torschützenliste eintragen.

Für den inferioren WAC, bei dem Michael Novak den Ehrentreffer erzielte (61.), ist dagegen die Generalprobe für das Rückspiel in der Conference League am Dienstag auf Malta gegen Gzira United - wo es nach dem mageren Heim-0:0 ein blamables Europacup-Aus zu verhindern gilt - gründlich schiefgegangen. Mit nur zwei Punkten aus drei Spielen müssen sich die noch sieglosen Kärntner in der Liga vorläufig nach unten orientieren.

Die einzige - wirtschaftlich - positive Nachricht für die Wolfsberger kam vor dem Match vom Transfersektor: Der Georgier Luka Lochoshvili wechselt zum italienischen Serie-A-Aufsteiger Cremonese, wo er in der Innenverteidigung auf Rapid-Abgang Emanuel Aiwu trifft. Der WAC dürfte dafür knapp unter zwei Millionen Euro Ablöse kassieren. Damit steht auch fest, dass der wechselwillige Defensivmann Dominik Baumgartner nicht abgegeben wird.

Das Spiel hatte gerade erst begonnen, da führten die Gäste bereits mit 1:0. Eine Flanke von Goiginger verwertete Ljubicic unhaltbar per Kopf - da waren gerade einmal 28 Sekunden gespielt, der schnellste Liga-Treffer der noch jungen Saison. Und die Leihgabe von Hajduk Split schrieb obendrein LASK-Geschichte: Der 20-jährige Ljubicic ist der erste Athletiker der Bundesliga-Geschichte der Linzer, der gleich in seinen ersten drei Liga-Spielen jeweils traf.

(Bild: GEPA)

Der WAC präsentierte sich verunsichert, die Verteidigung hatte große Mühe mit den Umschaltaktionen und den immer wieder blitzartig vorgetragenen Gegenstößen der Oberösterreicher. Goiginger wurde von Kerschbaumer und Scherzer zu viel Platz gelassen und bedankte sich mit dem 2:0 per Flachschuss ins linke Eck (8.). Doch damit hatte der LASK noch nicht genug, die Kühbauer-Elf legte nach: Hong Hyun-seok schickte Ljubicic mit einem tollen Steilpass auf die Reise, die der Kroate mit seinem vierten Saisontreffer abschloss, in dem er WAC-Goalie Hendrik Bonmann ein Gurkerl verpasste (20.).

Die Kärntner vermochten sich nur langsam aus diesem Albtraum zu befreien, Nikolas Veratschnig bemühte sich aus der Distanz um den Anschlusstreffer, doch Alexander Schlager war auf dem Posten (23.). Auf der anderen Seite schoss Ljubicic nur knapp rechts am Tor der Wolfsberger vorbei (30.). Den Hattrick schnürte der 20-Jährige aber nur wenig später: Nach einem Fehler von Matthäus Taferner setzte Keito Nakamura den Stürmer in Szene. Der Kroate verlud noch Simon Piesinger und netzte zum 4:0 ein (37.). Die WAC-Fans quittierten die Leistung ihrer Mannschaft zur Pause nachvollziehbar mit einem gellenden Pfeifkonzert.

Für die zweite Hälfte brachte WAC-Coach Robin Dutt vier neue Spieler, am Geschehen auf dem Platz änderte das wenig. Zunächst sogar im Gegenteil: Die Gastgeber liefen erneut in einen Konter, zunächst scheiterte Nakamura am auf der Linie klärenden Baumgartner. Den Abstauber veredelte Ljubicic zum 5:0 (57.). Kurz darauf durfte der Stürmer nach seiner effektiven und eindrucksvollen Darbietung und zur Zufriedenheit seines Trainers Dietmar Kühbauer seinen Arbeitstag beenden (60.).

(Bild: GEPA)

Wolfsberg bemühte sich die restliche Spielzeit um Ergebniskorrektur. Mehr als der Ehrentreffer durch den eingewechselten Michael Novak, der nach einer Energieleistung von Veratschnig sowie Flanke von Thorsten Röcher zum Abschluss kam, gelang aber nicht (61.).

Das Ergebnis:
Wolfsberger AC - LASK 1:5 (0:4)
Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 3015 Zuschauer, SR Eisner

Tore: 0:1 (1.) Ljubicic, 0:2 (8.) Goiginger, 0:3 (20.) Ljubicic, 0:4 (37.) Ljubicic, 0:5 (57.) Ljubicic, 1:5 (61.) Novak

Gelbe Karten: Taferner, Röcher, Bonmann

WAC: Bonmann - Baumgartner, Piesinger (46. Schifferl), Scherzer (59. Gugganig) - Jasic (46. Novak), Taferner, Kerschbaumer, Leitgeb (46. Vergos), Veratschnig - Röcher, Baribo (46. Ballo)
LASK: Schlager - Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner - Hong (73. Zulj), Jovicic (83. Potzmann) - Goiginger (82. Schmidt), Horvath, Nakamura (73. Balic) - Ljubicic (60. Koulouris)

Die Stimmen zum Spiel:

Robin Dutt (WAC-Trainer):
 „Die erste Halbzeit war sehr geprägt durch ein körperloses Spiel von uns. Das hat mit dem 1:0 angefangen. Da war nicht der notwendige Körperdruck da, den es braucht, und das hat sich durchgezogen. Wenn man die Räume gesehen hat, die zwischen unserer letzten Abwehrreihe und unseren Stürmern waren, dann war das natürlich ein Traum für jeden technisch begabten Spieler. Und der LASK hat einige davon. Da war so viel Platz. In der zweiten Halbzeit ging es um Schadensbegrenzung. Am Ende des Tages ist das 5:1 deutlich.“

Dietmar Kühbauer (LASK-Trainer): „Es war ein sehr gutes Spiel von uns, speziell in der ersten Halbzeit. Da dürften viele Spieler gestern die Bayern angeschaut haben. Im Großen und Ganzen war es eine Topleistung meiner Mannschaft.“

Marin Ljubicic (Vierfacher LASK-Torschütze, via „Sky“): „Als Profi habe ich das noch nicht geschafft (vier Tore in einem Spiel, Anm.), aber ich bin auch noch nicht so lange Profi. Für mich bedeutet das eine Menge, vor allem für das Selbstvertrauen ist das unglaublich wichtig.“

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(Bild: KMM)



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