Kaum Zuhörer vor Ort
Orbans Brandrede stieß nur auf mäßiges Interesse
„Weniger Dragqueens, mehr Chuck Norris“, forderte Ungarns Premierminister Viktor Orban in den USA und rief in einer großen Inszenierung zum Kampf gegen Liberale auf, welche er mit Kommunisten gleichsetzte. Doch während das mediale Echo auf die markigen Sager vor allem in Europa recht groß war, zeigte sich am Veranstaltungsort nur wenig Interesse an seiner Rede.
Orban bediente sich als Auftaktredner einer konservativen Konferenz in Texas immer wieder der Kriegsrhetorik. Der ungarische Ministerpräsident bezeichnete sich dabei als „altmodischer Freiheitskämpfer“ und behauptete, sein Land werde von „progressiven Liberalen“ belagert. „Wir brauchen mehr Rangers, weniger Dragqueens und mehr Chuck Norris“, sagte Orban weiter.
Der ungarische Premier diente bei der Veranstaltung auch als Einpeitscher für den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der am Samstag als Hauptredner in Erscheinung treten soll.
Erinnerungen an Trump-Angelobung
Orbans Rede weckte dabei nicht nur rhetorische Erinnerungen an sein amerikanisches Pendant Trump, denn: Der eigentlich recht große Saal in Dallas war nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Dies sorgte für Häme in den sozialen Netzwerken, fühlte sich doch so mancher Nutzer etwa an die Angelobung Trumps erinnert, die damals deutlich schlechter besucht war als jene anderer US-Präsidenten.
Orban hätte den Weg in die Vereinigten Staaten, um dort die „Rede seines Lebens … vor 45 Leuten“ zu halten, spottete etwa der ungarische EU-Abgeordnete Istvan Ujhelyi auf Twitter.
Stelldichein für Verschwörungstheoretiker
Die „Conservative Political Action Conference“ ist ein regelmäßiges Treffen Rechtskonservativer, bei dem sich auch zahlreiche Anhänger des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und Verschwörungstheoretiker versammeln.
Bei dem Treffen, das bis Sonntag andauert, werden auch der Trump-Gefährte Steve Bannon, die für rechte Verschwörungstheorien bekannte US-Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene und die erzkonservative frühere Gouverneurin von Alaska und Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin erwartet.
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