Sensationeller Fund
Gletscher gibt Wrack nach 54 Jahren wieder frei
Die Gletscherschmelze hat in den Schweizer Alpen ein längst vergangenes Drama wieder sichtbar gemacht: Ein vor mehr als einem halben Jahrhundert abgestürztes Kleinflugzeug tauchte in den Eismassen wieder auf. Bei dem Unglück im Jahr 1968 waren drei Menschen gestorben. „Es war sehr speziell“, erzählte der Hüttenwirt der Konkordiahütte, Stefan Gafner, der die Wrackteile bereits mit eigenen Augen sah, im Gespräch mit krone.at.
Die Wrackteile wurden vor wenigen Tagen von einem Bergführer gefunden. „Von Weitem dachte ich, es handle sich um zwei Rucksäcke“, so der Entdecker Dominik Nellen. Er war mit einer sechsköpfigen Gruppe vom Jungfraujoch zur Konkordiahütte in den Berner Alpen unterwegs - als sich die Bergsteiger der Stelle näherten, erkannten sie, dass es sich um ein Flugzeugwrack handeln musste.
Hüttenwirt half, Rätsel aufzuklären
„Wir fanden ein Brillenentui, einen nassen Hut und auch Einzelteile des Fliegers wie den Sitz und die Flügel“, erzählte Nellen der „Berner Zeitung“. Die Entdeckung sei Zufall gewesen, da er normalerweise einen anderen Weg gehe. Es war nicht sofort klar, um welches Flugzeug es sich handle - eine Kennung sei auf dem Wrack nicht erkennbar gewesen. Der Hüttenwirt der Konkordiahütte und seine Kollegin Rebecca Gresch gingen Freitagfrüh selbst zu den Wrackteilen und fotografierten diese, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. „Es war sehr speziell, überall waren Teile vom Flugzeug auf dem Gletscher zu sehen. Dass es sich um ein so altes Flugzeug handelt, war uns nicht klar“, so Gafner zur „Krone“.
Bergung der Wrackteile war in 60er-Jahren nicht möglich
„Die Teile liegen in einem Umkreis von etwa 200 Metern verstreut“, so Gafner. Er übergab die Fotos der Kantonspolizei Wallis, die den mysteriösen Fall aufklärte: Es handelt sich um die Überreste einer Piper Cherokee, die am 30. Juni 1968 abgestürzt war. Dabei kamen drei Menschen ums Leben. Die Leichen wurden damals per Helikopter geborgen. Um die Wrackteile aus dem schwierigen Gelände zu schaffen, fehlten damals jedoch die technischen Möglichkeiten. Das könnte nun - 54 Jahre später - nachgeholt werden.
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