Weniger Zuschauer

Corona und Teuerung: Wieder ein Kultur-Lockdown?

Wien
07.08.2022 06:00

Corona und Teuerung verursachten einen Zuschauerschwund im Kulturbereich. Die Energiepreise sind der nächste Dämpfer.

Nur schleppend wagen sich die Menschen nach zweieinhalb Jahren Pandemie wieder zurück in die Theater, zu Kabarett- oder Konzertbühnen. Nicht selten bleibt mehr als jeder zweite Zuschauerplatz frei.

Es ist eine dreifache Krise: Einerseits merkt die Szene noch immer die Nachwirkungen der langen Schließungen. Zudem trägt die Teuerung dazu bei, dass Menschen auf kulturelle Events verzichten (müssen). Jetzt schlagen auch noch die massiven Energie-Preissteigerungen ein.

„Die Energiekosten sind ein Faktor in unserer Branche“, sagt Künstler-Manager Georg Hoanzl, der mit Michael Niavarani das Theater im Park im Schwarzenberggarten führt. „Vorrangig geht es aber darum, dass sich das Publikum wieder findet, das in der Pandemie verloren ging. Auch die fehlende Kaufkraft führt dazu, dass Menschen nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Das schwächt den Zusammenhalt.“

(Bild: Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)

In eine ähnliche Kerbe schlägt Veranstalter Peter Föstl, Manager von Austropop-Ikone Wolfgang Ambros. „Die Menschen warten ab, kaufen Tickets kurzfristiger. Wir merken, dass sich immer mehr die Frage stellen: Kann ich mir das in dieser Situation noch leisten?“ Diese Frage werden sich zukünftig auch die Veranstalter selbst stellen müssen - das Heizen von Hallen ist ebenso ein Energiefresser wie die Bühnentechnik.

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Ich möchte nicht von irgendeiner Partei abhängig sein, um meine Konzerte zu spielen.

Austropop-Ikone Wolfgang Ambros

Szene ist „unverzichtbarer Energiespender“
„Wir werden alles daran setzen, Kulturinstitutionen zu beschützen, um sie bestmöglich durch diese Krise zu bringen. Letztendlich sind Kunst, Kultur und Wissenschaft unverzichtbare Energiespender für eine Gesellschaft“, will die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) unterstützend wirken.

Die Künstler selbst pochen dabei auf Unabhängigkeit: „Ich möchte nicht von irgendeiner Partei abhängig sein, um meine Konzerte und Shows zu spielen“, findet Wolfgang Ambros gewohnt klare Worte. Nach einer Erkrankung ist der Sänger wieder auf dem Weg der Besserung. Bis November stehen Dutzende Shows in Österreich und Deutschland im Kalender.

Bleibt zu hoffen, dass sie trotz Corona und Energiekrise steigen können. Und nicht der nächste Kultur-Lockdown ins Haus steht.

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