Schocktat in Tirol

Nach Gruppenvergewaltigung: U-Haft für Verdächtige

Tirol
07.08.2022 07:06

Neue Erkenntnisse gibt es im Fall der angeblichen Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen im Zuge einer Hausparty in Innsbruck. Die Klinik fertigte eine Fotodokumentation an. Die Beschuldigten zeigen sich nicht geständig. Nun wurde die U-Haft über sie verhängt.

Eine mehrfache Vergewaltigung einer 18-jährigen Tirolerin soll sich - wie berichtet - Ende April im Zuge einer Party in einer Innsbrucker Wohnung abgespielt haben. Auf Handyvideos sei das Martyrium zu sehen. Vier verdächtige Männer - um die 20 Jahre alt, mit arabischen Vornamen und österreichischer Staatsbürgerschaft - wurden sechs Tage später festgenommen. Der Antrag auf Verhängung der U-Haft vonseiten der Staatsanwaltschaft Innsbruck wurde allerdings vom Landesgericht Innsbruck abgewiesen. Die Folge: Die Verdächtigen kamen wieder auf freien Fuß.

Nun gibt es neue Erkenntnisse. Die Staatsanwaltschaft bekämpfte den Beschluss des Landesgerichtes, das Oberlandesgericht gab der Beschwerde Anfang Juni Folge und verhängte über die Verdächtigen die U-Haft. Seither sitzen sie im „Ziegelstadl“.

Opfer stand unter Einfluss von Alkohol, Kokain, Crack
Sie stehen in dringendem Verdacht, die Tirolerin - die zum Tatzeitpunkt laut gerichtsmedizinischem Gutachten zwischen 1,47 und 1,61 Promille Alkohol im Blut hatte, unter Einfluss von Kokain und Crack stand, eine „tief greifende Bewusstseinsstörung“ hatte, wehrlos und unfähig war, das Geschehene zu realisieren -, missbraucht zu haben. Sie sollen ihren Zustand erkannt und ausgenützt haben.

Zudem bestehe die Gefahr, dass die Beschuldigten auf freiem Fuß weitere strafbare Handlungen tätigen werden - so steht es in der Anordnung der Festnahme, die der „Krone“ vorliegt.

Daten und Fakten

In der Nacht von 23. auf 24. April soll sich die Tat abgespielt haben. Sechs Tage später kam es zur Verhaftung von vier Verdächtigen. Ein Antrag auf Verhängung der U-Haft wurde abgewiesen, die Männer kamen wieder auf freien Fuß. Die Staatsanwaltschaft legte Beschwerde ein. Am 10. Juni wurden die Männer neuerlich festgenommen. Anklage wurde am 23. Juni erhoben, die Verhandlung findet am 19. August statt.

Verdächtige zeigen sich nicht geständig
Alle vier Männer zeigen sich nicht geständig. Sie behaupten, dass es „zu einvernehmlichen sexuellen Handlungen zwischen ihnen vier und der Tirolerin“ gekommen und dass diese „weder wehrlos noch sonst irgendwie beeinträchtigt“ gewesen sei. Lediglich einer von ihnen betonte, dass die 18-Jährige „merklich betrunken gewesen sei, beim Gehen leicht gewankt habe, fertiger als die anderen gewirkt habe und dass die Burschen nüchterner gewesen seien“.

Drei der vier Verdächtigen sagten auch aus, dass es in der besagten Wohnung regelmäßig - „in Corona-Zeiten sogar wöchentlich“ - zu solchen Hauspartys mit Mädchen gekommen sei. Man habe oft Wodka gekauft, da dieser „besoffen mache“. Es habe dabei mit Mädchen immer wieder Probleme gegeben.

Fotodokumentationen in der Klinik angefertigt
Auf der anderen Seite stehen die Aussagen von fünf jungen Frauen, unter ihnen das mutmaßliche Opfer selbst. Die Einheimische gab an, dass nichts von den sexuellen Kontakten mit den Männern an diesem Abend freiwillig von ihrer Seite aus geschehen sei. Sie könne sich erst wieder erinnern, im Auto gesessen zu sein und geweint zu haben. Sie habe schreckliche Schmerzen im gesamten Unterleib und Analbereich gehabt. Auch in der Klinik habe sie den Medizinern mitgeteilt, von mehreren Männern vergewaltigt worden zu sein, dort habe man Fotodokumentationen angefertigt. Und sie sagte, dass jenes Glas mit der Wodka-Rotwein-Mischung, das ihr einer der Männer zubereitet hatte, „voll reingeknallt“ habe.

Aus purer Angst nicht die Polizei verständigt
Die anderen Zeuginnen sagten etwa aus, dass das Opfer sich kaum auf den Füßen halten hatte können, dass es gekrümmt gegangen sei und dass sie aus Angst nicht die Polizei gerufen haben.

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