„Linke Gender-Theorie“

Trump fordert Abschaffung des Bildungsministeriums

Ausland
07.08.2022 09:31

In der Debatte rund um sexuelle Aufklärung an Schulen hat Ex-US-Präsident Donald Trump eine drastische Forderung gestellt: Er schlug vor, gleich das ganze Bildungsministerium abzuschaffen. Das Publikum bei einer Konferenz Rechtskonservativer brach daraufhin in Jubel aus. In den USA ist ein regelrechter Kulturkrieg rund um Fragen der Geschlechtsidentität ausgebrochen. Konservative versuchen, die Rechte der LGBTQI-Gemeinschaft zu beschneiden. Auch im Militär dürfe es keine „linke Gender-Theorie“ geben.

„Man kann die Bibel nicht lehren, aber man kann Kindern beibringen, dass Amerika böse ist und dass Männer schwanger werden können“, wetterte Trump bei der „Conservative Political Action Conference“ in Dallas im US-Bundesstaat Texas. Er forderte strenge Verbote für die Vermittlung „unangemessener“ Inhalte an Schulkinder.

In den USA ist aktuell von einem regelrechten Kulturkrieg rund um Fragen der Geschlechtsidentität die Rede. Konservative versuchen, die Rechte der LGBTQI-Gemeinschaft zu beschneiden. Die englische Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen. In etlichen Bundesstaaten haben die Republikaner diskriminierende Gesetze verabschiedet.

Demonstranten beim Queer March for Black Lives in New York City. (Bild: 2020 Getty Images)
Demonstranten beim Queer March for Black Lives in New York City.

Thema „sexuelle Orientierung“ bis zur dritten Klasse tabu
Dabei geraten bei den Konservativen auch immer wieder Schulen ins Visier - angeblich zu anzügliche oder politisch nicht ins Weltbild Bücher werden aus dem Unterricht verbannt. Ein Schulgesetz aus dem US-Bundesstaat Florida verbietet die Themen „sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität“ vom Kindergarten bis zur dritten Klasse und schränkt diese für ältere Schüler ein.

Erst vor einigen Woche hatte sich Trumps damalige Bildungsministerin ähnlich wie Trump geäußert. Das Bildungsministerium sollte nicht existieren, hatte Betsy Devos gesagt. Die milliardenschwere Unternehmerin aus Michigan hatte während ihrer Zeit in der Regierung vor allem daran gearbeitet, den Einfluss des Ministeriums soweit wie möglich zu reduzieren.

Donald Trump und Betsy Devos (Bild: AFP)
Donald Trump und Betsy Devos

Als Trump auf das Thema sexuelle Identität und Schule zu sprechen kam, tobte die Menge auf der Konferenz in Dallas besonders laut. „Kein Lehrer sollte unseren Kindern ohne elterliche Zustimmung etwas über Transgender beibringen dürfen“, sagte Trump. Auch im Militär dürfe es keine „linke Gender-Theorie“ geben, fügte er hinzu. „Die Welt ist zu gefährlich für Amerikas Streitkräfte, um politisch korrekt zu sein. Sie sehen, was mit China und Russland passiert.“

Weitere Forderung: Todesstrafe für Drogendealer
Trump sprach - wie bereits in der Vergangenheit - als Hauptredner bei der „Conservative Political Action Conference“. Es ist eine Art Sammelbecken für Trump-Anhänger, die religiöse Rechte und Verschwörungstheoretiker. Trump wiederholte in seiner zweistündigen Rede vor rund 1000 Menschen Altbekanntes. Viel Applaus bekam er auch bei Themen wie Migration oder als er seine Lüge vom Wahlbetrug wiederholte. Erneut forderte er die Todesstrafe für Drogendealer.

Trump kokettierte erneut damit, bei den Präsidentschaftswahlen 2024 noch einmal anzutreten - verkündete aber nicht seine Kandidatur. „Jetzt müssen wir es vielleicht wieder tun. Wir müssen es vielleicht wieder tun“, sagte er. Diese Aussage macht Trump bei fast jeder Rede - und bekommt dafür viel Applaus. Konkreter wird er aber nicht. Bei einer anonymen Online-Umfrage bei der CPAC in Texas sprachen sich 69 Prozent der Befragten dafür aus, dass Trump noch einmal kandidieren sollte. Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, lag mit 24 Prozent weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz.

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