Taiwan in Sorge
Peking demonstriert Stärke: Manöver fortgesetzt
China hat seine groß angelegten Manöver um Taiwan am Sonntagmorgen fortgesetzt: Es wurden wieder chinesische Drohnen über der vorgelagerten taiwanischen Insel Kinmen beobachtet, die nur zehn Kilometer vor der Hafenstadt Xiamen an der chinesischen Küste liegt. Die Führung in Peking demonstriert Stärke.
Der Premierminister Taiwans, Su Tseng-chang, sagte am Sonntag, China habe in arroganter Weise militärische Aktionen durchgeführt, um den Frieden und die Stabilität in der Region zu stören. Er forderte China auf, seine militärischen Muskeln nicht spielen zu lassen. Und fügte hinzu, dass ausländische Feinde versuchten, die Moral des taiwanesischen Volkes mit Cyber-Attacken und Desinformationskampagnen zu untergraben.
Größte Übung seit Mitte der 90er
Die chinesische Führung in Peking hatte die Manöver als Reaktion auf den Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, gestartet. Die Übungen sollen am Sonntag enden. Es ist die größte militärische Machtdemonstration Chinas gegenüber Taiwan seit Raketenübungen Mitte der 90er Jahre, als die USA zwei Flugzeugträger in die Region um Taiwan entsandt hatten.
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Die Visite Pelosis in der demokratischen Inselrepublik war die ranghöchste aus den USA seit einem Vierteljahrhundert. China ist verärgert, weil es Taiwan für sich beansprucht. Es sieht die Insel als Teil der Volksrepublik an, droht mit einer Eroberung und lehnt offiziellen Kontakte anderer Länder vehement ab. Die Taiwaner verstehen sich aber schon lange als unabhängig. Taiwan ist seit 1949 selbstverwaltet. Damals besiegten die Kommunisten von Mao Zedong im chinesischen Bürgerkrieg die nationalistischen Kuomintang unter Chiang Kai-shek, die sich daraufhin auf die Insel Taiwan zurückzogen und dort jahrzehntelang autoritär herrschten.
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