Ohne zu zögern sprang Christian Pühringer (42) in den Traunsee, um einen Segler vor dem Ertrinken zu retten.
Eigentlich wollte der Maschinenbautechniker aus St. Konrad am Samstagnachmittag nur einen kleinen Spaziergang auf der Toscana-Halbinsel in Gmunden machen. „Plötzlich hab’ ich ein Segelboot gesehen, das komisch gefahren ist, offenbar führerlos war“, erzählt Pühringer der „Krone“. Er habe dann sofort die Polizei angerufen, weil ihm das eigenartig vorkam. Erst danach entdeckte und hörte er im Wasser eine Person.
„Ich habe nicht lange nachgedacht. Bin zum Ufer, hab’ alles bis auf die Boxershorts ausgezogen und bin zu dem Mann geschwommen“, so Pühringer. Rund 500 Meter waren es. „Der Mann hat nicht viel gesagt, war schon sehr erschöpft“, schildert der mutige Retter die dramatischen Minuten. In der Hoffnung, dass die Polizei schnell mit einem Boot kommen würde, habe er alles probiert, dass der Segler über Wasser bleibt.
„Es war schon sehr anstrengend“
„Der Mann war voll bekleidet, an ein Schwimmen war nicht zu denken, ich bin kein Rettungsschwimmer und der Mann war sicher zehn Kilogramm schwerer als ich. Es war schon sehr anstrengend“, so Pühringer. Zum Glück war die Polizei dann aber schnell zur Stelle, holte die beiden völlig entkräfteten Männer aus dem Wasser. „Ich bin dann heim und hab meiner Freundin, die gerade am Rückweg vom Urlaub war, und meinen Eltern alles erzählt“, sagt der Lebensretter bescheiden.
Segler war aus seinem Boot geschleudert worden
Der von ihm gerettete 61-Jährige aus Ohlsdorf war zuvor mit seinem Boot unterwegs. Als er am Vorsegel eine Einstellung verändern wollte, war plötzlich der Wind in die Segel gefahren. Dadurch machte das Boot selbstständig eine Halse, bei welcher der Segelbaum sehr schnell von einer Seite auf die andere schlägt. Der Segler wurde davon überrascht und vom Baum in die See geschleudert.
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