Die Geschäfte im Outlet Center Parndorf im Burgenland sind vertraglich verpflichtet, ihre Doppeltüren das ganze Jahr offen zu halten - also kühlen und heizen sie auch die Luft im Freien. Mit Gas. Das Verkaufspersonal leidet darunter im Sommer wie Winter. Der Unmut ist groß.
Wer nur die Schnäppchenjagd im Kopf hat, mag nicht bemerken, dass im McArthurGlen Designer Outlet sämtliche (!) Türen sperrangelweit offen stehen - bei 30 und mehr Grad. „Wir sind vertraglich dazu verpflichtet“, sagt eine Shopmanagerin stellvertretend für zahlreiche Kollegen. „Es ist ein Witz.“
Ich kann mich ja nicht mit einer Pudelhaube hereinstellen und Designersachen verkaufen.
Eine Betroffene
Zurückzuführen ist diese fragwürdige Praxis auf die „Open Door Policy“ des Centermanagements: Der Kunde soll animiert werden, einzutreten, bevor ihn die Schwellenangst davon abhält. „Im Sommer kühlen wir die Luft im Freien, im Winter heizen wir sie“, so die Dame, die vor allem in der kalten Jahreszeit leidet. „Ich kann mich ja nicht mit einer Pudelhaube hereinstellen und Designersachen verkaufen!“
„Das ist reine Energieverschwendung“
Betrieben werden alle Klimaanlagen mit Gas, in Zeiten wie diesen ein Riesenthema. „Das ist reine Energieverschwendung. Den Luxus-Labels wird der Gaspreis wohl egal sein. Aber für Franchise-Unternehmer ist das existenzbedrohend.“ Die Anlagen werden zentral gesteuert. „Ich kann meine nicht abdrehen. Ich kann nur die Temperatur regeln.“
Versuche, mit dem Centermanagement zu verhandeln, scheiterten. „Wir hatten sogar eine Petition vorbereitet. Sinnlos.“ Und was, wenn man die Tür einfach zumachen würde? „Dann steht fünf Minuten später ein Security da und sagt: Aufmachen!“
Vom Centermanagement war niemand zu einer Stellungnahme bereit.
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