Mit viel Mut und Herz hat sich der SK Sturm Graz beinahe den Traum vom Erreichen des Playoffs zur Champions League erfüllt - aber eben nur beinahe! Durch ein Tor des wieder einmal toll aufgelegten Rasmus Höjlund war man gegen die Routiniers von Dynamo Kiew lange auf einem guten Weg, doch in der Verlängerung platzten in der vollen Grazer Arena alle Träume …
Man musste schon die Fußball-Geschichtsbücher studieren, um zu sehen, wann Sturm international zum letzten Mal nach einem Rückstand in einem Auswärtsspiel eine Partie zu Hause noch gedreht hatte. Dies passierte in der Saison 1970/71 im Messestädte-Pokal gegen Ilves Tampere.
Und 52 Jahre später? Da ließ Rasmus Höjlund die Sturm-Fans gleich einmal hoffen: In der 27. Minute zündete der Dänen-Stürmer wieder einmal seinen viel zitierten „Turbo“: Nach Zuspiel von Alexander Prass netzte der Youngster zum 1:0 gegen Dynamo Kiew ein. Das 0:1 aus dem Hinspiel in Lodz war damit egalisiert.
Überhaupt präsentierten sich die Grazer stark, dominierten das Spiel. Vor allem nach der ersten Großchance der Ukrainer durch Shaparenko (5.) übernahm Sturm das Kommando und klopfte gleich mehrfach bei Dynamo-Keeper Bushchan an. Doch Sarkaria (18.), Horvat (19.), Hierländer (20., 41.) und der stark aufspielende Prass scheiterten knapp.
Beinahe hätte sich Dynamo selbst geschlagen. Ein Rückpass von Syrota (16.) wäre fast im eigenen Tor gelandet. Sturm drückte dann auch in Hälfte zwei weiter aufs Tempo. Horvat (63.) und Affengruber (65., per Kopf) hatten sogar die 2:0-Führung vor Augen.
Schock im Finish
Doch dann zitterte plötzlich Sturm: Kiew-Joker Garmash (92.) köpfte den Ball erst an die Latte - und in der Verlängerung schockte Vivcharenko die Ilzer-Elf endgültig, er besorgte das 1:1 (97.). Tsygankov erhöhte letztlich noch auf 2:1 (112.) für die Ukrainer. Damit platzten Sturms Champions-League-Träume, geht es in der Europa-League-Gruppenphase weiter.
Das Ergebnis:
SK Sturm Graz - Dynamo Kiew 1:2 (1:0)
Graz, Merkur Arena, 14.007 Zuschauer, SR Ivan Kruzliak (SVK)
Tore: 1:0 (27.) Höjlund, 1:1 (97.) Vivcharenko, 1:2 (112.) Tsygankov
Gelb-Rot: Sarkaria (105.+1/Foul)
Gelbe Karten: Gorenc-Stankovic, Gazibegovic, Wüthrich, Prass, Demaku bzw. Sidortschuk, Garmasch, Karawajew, Wanat, Zagankow, Buschtschan
Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante (102. Schnegg) - Hierländer (102. Demaku), Gorenc-Stankovic (102. Fuseini), T. Horvat (84. Lang), Prass (115. Wels) - Sarkaria, Höjlund (75. Ljubic)
Kiew: Buschtschan - Kedziora (71. Karawajew), Sabarny, Syrota, Dubintschak (71. Wiwtscharenko) - Schaparenko, Sidortschuk, Buyalsky, Schepeliew (82. Garmasch/99. Andrijewski) - Zygankow, Besedin (75. Wanat)
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