Mitten in der Sommerhitze schwitzen Kärntens Skigebiete vor der Wintersaison. Die Energiekrise treibt die Ticketpreise nach oben. Trotzdem wollen die Seilbahner, dass das Skifahren leistbar bleibt.
„Es herrscht in unserer Branche eine große Ratlosigkeit!“ Beim Blick auf die Energiekosten ist Dreiländereck-Liftchef Wolfgang Löscher der Verzweiflung nahe: „Im Februar 2021 habe ich 39 Euro für eine Megawattstunde Strom gezahlt, aktuell sind es 270 Euro, aber es waren im März auch schon 320 Euro.“
gibt es in Kärnten. Die Seilbahnen selbst beschäftigen in einer Wintersaison rund 1500 Mitarbeiter - 5500 Arbeitsplätze gibt es in Skigebieten. Die Wertschöpfung liegt laut Seilbahnen-Sprecher Manuel Kapeller-Hopfgartner bei 304 Millionen Euro. Skifahrer sorgen im Winter für 3,3 Millionen Erstzutritte.
Die Teuerung wird der Skifahrer mittragen
Statt 39,50 Euro kostet das Dreiländereck-Tagesticket im kommenden Winter 43 Euro. Löscher: „Mir bleibt nichts anderes übrig, trotzdem weiß ich, dass ich bei diesem Preis draufzahlen werde.“ In Kärntens größtem Skigebiet, dem Nassfeld, war man bei der Preisgestaltung laut einigen Seilbahn-Kollegen sogar „extremst zurückhaltend“. Das Nassfeld-Tagesticket wird es um 56,50 Euro statt wie bisher um 52,50 Euro geben.
Damit kommen Kärntens Skifahrer verhältnismäßig günstig davon, wenn man etwa zur steirischen Planai blickt, wo die Kartenpreise in Richtung 70 Euro gehen.
Das Tagesliftticket haben wir von 51 auf 54,50 Euro für die kommende Wintersaison erhöhen müssen. Würden wir die gesamte Teuerung berücksichtigen, müssten wir 60 Euro verlangen.
Seppi Bogensperger vom Katschberg
Bis zu 9000 Megawattstunden Strom benötigt das Nassfeld laut Bergbahnen-Vorstand Christian Krisper in einem Winter. Schnelle Energiespar-Potenziale gibt es kaum, denn die Schneeerzeugung ist schon jetzt viel effizienter als vor Jahren.
Der kommende Winter wird sicherlich kein normaler Winter werden. Auch wir auf dem Nassfeld haben einen Notfallplan, aber darüber wollen wir noch nicht reden. Es gibt viele Szenarien.
Christian Krisper, Skigebiet Nassfeld
Krisper: „Die Situation ist dramatisch!“ Verständlich, dass in den Skigebieten versucht wird, Energie zu sparen. „Wir werden nachts die Beleuchtung abdrehen“, so Seppi Bogensberger vom Katschberg. Sogar Notfallpläne gibt es bereits. So könnten Skigebiete im kommenden Winter weniger beschneien, schmälere und weniger Pisten wären die Folge. Andere überlegen bereits, ob sich ein Aufsperren bei den Kosten überhaupt rentiert.
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