Die Tinte unter dem Vertrag zwischen Hersteller und Importeur ist trocken: Der chinesische Autokonzern Great Wall Motors wird noch dieses Jahr mit zwei Marken den Markteintritt in Europa feiern: Ora und Wey. Beide haben ihre Fahrzeuge vor knapp einem Jahr auf der IAA in München dem Publikum vorgestellt. Die Resonanz war groß.
Während Way mit dem Coffee 01 die Opulenz-Karte ausspielte, zeigte Ora mit dem Cat ein Auto so süß wie ein Katzenvideo. Das Design ist angelehnt an den VW Käfer bzw. Beetle, aber der Antrieb ist rein elektrisch, die Ausstattung hochwertig und der Preis günstig.
Der mit 4,24 Meter sehr kompakte Stromer bietet runde Glupschscheinwerfer, Retro-Optik und Zweifarblackierung, aber trotz seiner geringen Größe richtig viel Platz im Innenraum. Das in Kunstleder abgesteppte Interieur der ausgestatteten Fahrzeuge war so edel, dass es an Mercedes erinnerte. Das gilt auch für das 20,5-Zoll-Dualdisplay, das sich vor dem Fahrer aufbaut.
Beim Cat 01 treibt ein 126 kW/171 PS und 250 Newtonmeter starker E-Motor die Vorderräder an. Der Standardsprint dauert 8,5 Sekunden, bei 160 km/h wird abgeregelt. Die 63-kWh-Batterie sorgt für 400 Kilometer WLTP-Reichweite, Gleichstrom-Laden ist mit bis zu 50 kWh möglich.
Natürlich ist Hightech an Bord. Alle Assistenzsysteme werden über einen zentralen Prozessor gesteuert. Frontkamera und Radarsystem erlauben intelligente Fahrhilfen wie etwa einen Autobahn-Assistenten. Kameras generieren einen 360-Grad-Blick um das Fahrzeug. Ein automatisierter Rückwärtsfahr-Assistent zeichnet bis zu 50 Meter Strecke auf - das kennt man bisher nur von BMW.
Der Einstiegspreis soll bei rund 30.000 Euro liegen.
Opulenz-SUV mit Monsterreichweite
Der Wey Coffee 01 ist ein beeindruckender Plug-in-Hybrid. Vom Format (und auch vom Anspruch) her ist er auf dem Niveau eines BMW X5 oder Mercedes GLE, und bei den Stuttgartern dürften sie sich auch in Sachen Innenraumgestaltung inspirieren lassen haben. Alles wirkt elegant und auf eine moderne Art gediegen, die gesteppten Türverkleidungen, die Lautsprecherblenden, das erinnert alles an Mercedes.
Nur die Cockpitgestaltung mit der aufragenden schwarzen Wand zeichnet ein anderes Bild. Dafür ist das integrierte 9,2-Zoll-Tachodisplay wiederum eher was fürs Auge. Das Zentraldisplay misst 14,6 Zoll, das Head-up-Display mit Augmented Reality dürfte serienmäßig angeboten werden. Per Kamera soll der Wagen seinen Fahrer am Gesicht erkennen und daraufhin alle persönlichen Einstellungen vornehmen.
Die stattlichen Maße von 4,87 Meter Länge und 2,91 Meter Radstand führen zu reichlich Platz im Innenraum.
Für den Antrieb sorgen insgesamt drei Motoren. Unter der Haube sitzt ein Zweiliter-Vierzylinder mit 150 PS, in die Neungangautomatik integriert ist ein Elektromotor mit 110 kW/150 PS. Dazu kommt ein weiterer Elektromotor mit 135 kW/184 PS an der Hinterachse. Als Systemleistung gibt der Hersteller 350 kW/476 PS an. Die elektrische Reichweite des 2220 kg schweren Allradlers, der Tempo 100 in fünf Sekunden erreicht, soll bei 150 Kilometern liegen.
Als Einstiegspreis wurden auf der IAA rund 50.000 Euro genannt.
Europa-Start im Herbst
Great Wall Motor gehört zu den sechs größten chinesischen Autoherstellern. Den Import der beiden Marken übernimmt die 1924 gegründete Emil Frey Gruppe mit Hauptsitz in Zürich (hat mit dem ehemaligen österreichischen Toyota- und MG-Importeur nichts zu tun).
Im vierten Quartal 2022 beginnt der Import in Deutschland. Wann die ersten Oras und Wey nach Österreich rollen, wurde noch nicht bekannt gegeben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.