Havanna im Dunklen
Kuba: Nach Explosionen leidet die Stromversorgung
Nach den Explosionen in einem Treibstofflager im kubanischen Matanzas ist in Teilen der Hauptstadt Havanna stundenlang der Strom ausgefallen. Etwa im Stadtteil Vedado, wo sich mehrere Botschaften befinden, gingen am Montagabend (Ortszeit) für rund vier Stunden die Lichter aus. Das verschärfte die schwierige Lage der Stromversorgung weiter und führt zu noch mehr Unmut in der Bevölkerung.
Es gab vorerst keine offiziellen Angaben zur Ursache des Stromausfalles. Das thermoelektrische Kraftwerk Antonio Guiteras bei Matanzas war am Montag allerdings vorübergehend vom Netz genommen worden. Nach Regierungsangaben erfolgte dies wegen Wassermangels durch die Löscharbeiten. Die Stromversorgung in Kuba leidet damit weiter.
Erst vergangenen Mittwoch hatten in Havanna kontrollierte Stromausfälle begonnen. Die Provinzregierung hatte neben weiteren Maßnahmen zum Stromsparen angekündigt, dass diese alle drei Tage stattfinden und von 10 bis 14 Uhr dauern sollen. Im Rest des Landes war es bereits seit Monaten zu Stromausfällen gekommen, die nach Angaben von Betroffenen teils mehr als zwölf Stunden am Tag andauerten. Häufige Stromausfälle in der heißesten Zeit des Jahres waren einer der Anlässe für die Anti-Regierungs-Demonstrationen im Juli 2021 in dem kommunistischen Karibikland.
Blitzschlag löste Inferno aus
Der aktuelle Stromausfall in Havanna war jedenfalls auf einen Unfall in einem Industriegebiet der Küstenstadt Matanzas zurückzuführen - dort hatte am Freitag ein Blitz einen Treibstofftank zur Explosion gebracht. Das Feuer griff auf andere Teile der Anlage über und konnte bisher nicht gelöscht werden. In der Nacht auf Montag explodierte ein zweiter Tank, ein dritter stürzte ein. Den Behörden zufolge gab es 125 Verletzte, mindestens einen Toten und 14 vermisste Feuerwehrleute.
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