Die Patentstreitigkeiten zwischen Google und Sonos gehen in die nächste Runde. Der Internetgigant reichte am Montag zwei neue Klagen ein, in denen dem US-Audiospezialisten die Verletzung von sieben weiteren Patenten vorgeworfen wird. Dabei geht es unter anderem um Technologien, die regeln, wie vernetzte Geräte mit Sprachassistenten mit einem Weckwort umgehen sowie um das drahtlose Aufladen von Akkus. Sonos sieht darin eine „Einschüchterungstaktik“.
Sonos hatte sich Anfang des Jahres in einem Patentverfahren bei der US-Handelskommission ITC gegen Google durchgesetzt. Das hatte Folgen für die Bedienung von Googles Lautsprechern. So müssen Nutzer deswegen bei einer Gruppe aus mehreren vernetzten Lautsprechern die Lautstärke bei jedem von ihnen einzeln verändern statt zusammen für alle.
Nun holt Google zum Gegenschlag aus. Bei den neuen Klagen bezieht sich der Internetkonzern unter anderem darauf, dass Sonos im Sommer einen eigenen Sprachassistenten zur Musik-Steuerung auf seine Geräte brachte. Seit 2019 ist auf Sonos-Lautsprechern der Google Assistant verfügbar.
„Anstatt auf der Grundlage von Innovation und Produktqualität zu konkurrieren, hat Sonos beschlossen, im Gerichtssaal zu konkurrieren, und eine aggressive und irreführende Kampagne gegen unsere Produkte gestartet, auf Kosten unserer gemeinsamen Kunden“, so ein Google-Sprecher in einer Stellungnahme gegenüber der Website Protocol.com. „Wir ziehen Innovation einem Rechtsstreit vor, aber ihr Vorgehen lässt uns keine andere Wahl, als unsere Technologie zu verteidigen und Sonos‘ klare, anhaltende Verletzung unserer Patente anzufechten.“
Sonos sieht „Einschüchterungstaktik“
Eddie Lazarus, Chief Legal Officer von Sonos, bezeichnete die Klage dem Bericht nach dagegen als „Einschüchterungstaktik“. „Google hat uns in der Vergangenheit weltweit verklagt und Sonos hat sich in jedem entschiedenen Fall durchgesetzt.“ Die neuen Klagen von Google seien „eine Einschüchterungstaktik, die darauf abzielt, sich an Sonos zu rächen, weil es sich gegen die monopolistischen Praktiken von Google ausgesprochen hat“, fuhr Lazarus fort und warf dem Internetgiganten vor, den kleineren Wettbewerber, dessen Innovationen er sich unter den Nagel gerissen habe, zu „zermürben“ wollen - doch das werde nicht gelingen.
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