Kiefer, Joch- und Nasenbein des Opfers waren gebrochen! Der Unterländer aus Vorarlberg musste sich am Dienstag vor dem Landesgericht Feldkirch für eine brutale Prügelattacke verantworten.
„Wir kennen uns schon, gell?“, so Richter Richard Gschwenter zum Angeklagten, im Prozess am LG Feldkirch. „Jawohl“, antwortet der Delinquent mit dem Brustton der Überzeugung. Denn es ist nicht das erste Mal, dass der Plakatierer mit türkischen Wurzeln was ausgefressen hat - immerhin scheinen bereits neun Einträge im Strafregister auf.
Diesmal wird dem Mann vorgeworfen, einen 27-jährigen Frührentner bedroht und anschließend brutal verprügelt zu haben. Ereignet hat sich die Tat Mitte Mai auf der Terrasse des Kolpinghauses Bregenz. Der Angeklagte trifft dort an jenem Tag auf den Frührentner. Beide kennen sich seit einigen Jahren. Dennoch kann es der Beschuldigte nicht lassen, über den psychisch angeschlagenen Frührentner zu lästern und ihn zu provozieren.
Nachdem das spätere Opfer ihn mehrmals erfolglos gebeten hat, damit aufzuhören, dreht er aus Trotz die Musik immer lauter auf. Es kommt zum Streit, bei dem der 27-Jährige den anfänglichen Provokateur zunächst schubst. Daraufhin streckt der wendige Angeklagte den behäbigen Angreifer mit ein paar Faustschlägen zu Boden. Ein Betreuer geht schließlich dazwischen und kann so noch Schlimmeres verhindern. Das Opfer wird mit Kiefer-, Joch- und Nasenbeinbrüchen ins Krankenhaus eingeliefert.
„Es ging diesmal einfach nicht anders“
Im Prozess räumt der Angeklagte zwar die Tat ein, behauptet aber, in Notwehr gehandelt zu haben. „Herr Richter. Ich weiß, ich habe versprochen, nicht mehr gewalttätig zu sein. Aber diesmal ging es einfach nicht anders." Nach diesem furiosen Schlusswort des Angeklagten verurteilt der Richter ihn zu einer bedingten Haftstrafe von acht Monaten sowie einer unbedingten Geldstrafe über 1200 Euro. Dem Opfer muss er binnen 14 Tage ein Teilschmerzensgeld über 1400 Euro zahlen. Das Urteil ist rechtskräftig.
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