Landwirte und Anrainer fordern einen Baustopp am Pass Thurn - aus Angst vor erneuten Überflutungen.
Die Betroffenen sprechen von einem Teilerfolg – und bleiben dennoch skeptisch. Eine für heute, Mittwoch, angesetzte Verhandlung der Bezirkshauptmannschaft fällt kurzfristig aus. Dort hätten die Behörden über die Errichtung einer Anlage zur Entsorgung von Dach- und Oberflächenwasser auf dem Pass Thurn in Mittersill abstimmen sollen.
Der Antrag dazu kam von einem heimischen Immobilien-Unternehmer. Er besitzt mehrere Gebäude und Flächen am Pass Thurn. „Tausende Kubikmeter Wasser sollten in ein kleines Gerinne eingeleitet werden“, sagt ein Anrainer. Sein Vorwurf: Die Verbauungen in hohen Lagen samt Chalets und Ferienhäusern würden die Vermurungen und Überschwemmungen im Tal noch verstärken. „Unfassbar, dass man über so etwas überhaupt abstimmen will“, ist er erbost. Seinen Namen möchte er lieber nicht in der Zeitung lesen.
Die Entwässerungsanlage am Pass Thurn könnte jedenfalls weitere Chaletbauten ermöglichen. Immer mehr Einheimische fordern einen Baustopp in höheren Lagen am Pass Thurn.
„Six Senses“-Betreiber weisen Vorwürfe zurück
Erst vor knapp zwei Wochen kam es zu Überflutungen am Pass Thurn – unterhalb der Baustelle für das Chalet-Luxusprojekt „Six Senses“. Einen etwaigen Zusammenhang weisen die Projektbetreiber auf „Krone“-Anfrage strikt zurück. „Das Hochwasser kam nachweislich nicht von uns“, heißt es. Dieser Tage steht jedenfalls eine Verhandlung zwecks der künftigen Trinkwasserversorgung für die Luxusbauten auf dem Programm.
Karin Dollinger, SPÖ-Naturschutzsprecherin, ist erbost: „Es ist immer dasselbe. Für fremde Anleger wird gerodet und versiegelt – und dann kommen die Muren.“
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