Neue Waffe im Einsatz?

Selenskyj: „Krieg begann und muss mit Krim enden“

Ausland
10.08.2022 08:21

War es ein gezielter ukrainischer Angriff mit einer selbst entwickelten Waffe, ein Sabotageakt oder doch nur ein Verstoß gegen die Brandschutzregeln, wie es Moskau behauptet? Nach wie vor ist nicht klar, was die Explosionsserie auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ausgelöst hat. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Dienstagabend aber seinen Landsleuten erneut eine Rückeroberung der Krim versprochen. „Die Krim ist ukrainisch, und wir werden sie niemals aufgeben“, so der Staatschef.

Mit der Annexion 2014 habe Russland die Krim in einen der gefährlichsten Orte verwandelt. „Die Schwarzmeerregion kann nicht sicher sein, solange die Krim besetzt ist“, sagte Selenskyj. „Dieser russische Krieg gegen die Ukraine, gegen das ganze freie Europa, hat mit der Krim begonnen und muss mit der Krim enden, mit ihrer Befreiung.“

Die Ursache für die Explosionen ist noch immer unklar. Doch legen Zahl und Wucht der Explosionen einen gezielten Angriff der Ukraine nahe. Es wäre die erste militärische Attacke auf Ziele auf der Schwarzmeerhalbinsel, die Russland 2014 annektiert hatte. Symbolisch wäre es für die Moskauer Führung ein ähnlich schwerer Schlag wie Mitte April das Versenken des Kreuzers Moskwa, des Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte.

Der Rauch der Explosionen war weithin zu sehen. (Bild: AP)
Der Rauch der Explosionen war weithin zu sehen.

Auf dem Luftwaffenstützpunkt Saki nördlich von Sewastopol hatte Russland Bomber vom Typ Suchoi Su-24 und Mehrzweckkampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-30 stationiert. Von der Basis aus wurden viele Angriffe auf Ziele im Süden der Ukraine geflogen. Erste, noch nicht verifizierte Videos von dem Stützpunkt zeigten zahlreiche ausgebrannte Autos, aber auch eine zerstörte Su-24.

(Bild: Google Maps)

Verübten Partisanen Angriff?
Während das russische Verteidigungsministerium am Dienstag davon sprach, es sei durch Fahrlässigkeit Munition explodiert, berichtete die „New York Times“ von einem ukrainischen Angriff. Dabei sei eine von der Ukraine entwickelte Waffe eingesetzt worden, zitierte die Zeitung einen ranghohen ukrainischen Militär. Bei der Attacke hätten auch Partisanen, die loyal zur Ukraine stehen, eine Rolle gespielt.

Auch Selenskyjs Berater Olexij Arestowytsch sprach inoffiziell von einem Angriff mit einer neuen ukrainischen Waffe, „während die Partner uns noch keine weitreichenden Raketen schicken“. Die ukrainische Rüstungsindustrie mache Fortschritte. Arestowytsch erwähnte auch den möglichen Einsatz von Partisanen.

Präsident Selenskyj verspricht die Rückholung der Krim. (Bild: AFP/Ukrainian presidential press-service )
Präsident Selenskyj verspricht die Rückholung der Krim.

Russland betrachtet die Halbinsel Krim als sein Staatsgebiet und hat für den Fall ukrainischer Angriffe mit massiver Vergeltung gedroht. Die meisten Staaten erkennen an, dass die Krim völkerrechtlich weiter zur Ukraine gehört.

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