Die Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 - also der vierte Stich - ist ab sofort bereits ab 60 Jahren empfohlen. Das Nationale Impfgremium senkte in seiner am Mittwoch aktualisierten Anwendungsempfehlung die Altersgrenze von zuletzt 65 Jahren. Zusätzlich sollen sich Risikopersonen ab zwölf Jahren ebenfalls eine Auffrischung holen. Bis Ende August wird außerdem der Impfstoff von Valneva verfügbar sein, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Die Änderung bei der Viertimpfung folgt dem Vorgehen der Europäischen Arzneimittelbehörde. „Mit der Empfehlung für eine Auffrischungsimpfung bereits ab 60 Jahren vereinheitlichen wir die Empfehlung gemäß den europaweiten Vorgaben und sorgen für mehr Klarheit in der Kommunikation“, sagt Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Entwicklungen in der Pandemie und wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass ältere Personen ebenso wie Risikogruppen nach wie vor das höchste Risiko für schwere Verläufe von Covid-19 haben.
Vier bis sechs Monate nach Drittstich oder Infektion
Neue wissenschaftliche Analysen ergaben demnach, dass bereits Personen ab 60 Jahren von einer früheren Auffrischungsimpfung profitieren. Diese soll frühestens vier Monate, jedenfalls aber ab sechs Monaten nach Abschluss der Grundimmunisierung mit drei Impfungen oder nach einer PCR-bestätigten Infektion erfolgen. Gesunden Personen bis 59 Jahren ist eine Auffrischungsimpfung weiterhin „nicht allgemein empfohlen“, auf Wunsch sollen aber auch diese eine Auffrischung erhalten.
Prognose: Weiter Rückgang in Spitälern, aber Infektionen steigen wieder an
Bei den aktuellen Fallzahlen gehen die Experten des Prognosekonsortiums vorerst weiterhin von einem Rückgang der Corona-Infizierten in Spitälern aus. Das ergibt sich laut der Vorschau von Mittwoch auch aus den rückläufigen Infektionszahlen der vergangenen Wochen. Bei diesen zeichnet sich jedoch eine beginnende Trendumkehr ab, wie der Verlauf der gemeldeten positiven Tests und das Abwassermonitoring in den jüngsten Tagen zeigten. Möglich sei ein allmählich schwächer werdender „Ferieneffekt“.
Neben diesen saisonalen Einflüssen und ferienbedingten Veränderungen im Kontaktverhalten geht auch die durch Impfungen und Infektionen erworbene Immunisierung in der Bevölkerung kontinuierlich zurück. Dadurch wird demnächst wieder eine Beschleunigung der Infektionsdynamik erwartet, warnen die Modellrechner von TU Wien, MedUni Wien und Gesundheit Österreich GmbH. In Tirol und der Steiermark überstiegen die Positivtestungen bereits wieder die Werte der Vorwoche. Entwicklungen im Abwassermonitoring zeigten ebenfalls bereits leichte Anstiege in manchen Bundesländern, z.B. in der Steiermark sowie in Vorarlberg und Salzburg.
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