G7 fordert Rückzug

Wegen Raketenbeschuss: 13 Tote in Dnipropetrowsk

Ausland
10.08.2022 18:29

Im ukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk kam es in der Nacht auf Mittwoch zu einem Raketenbeschuss. Mindestens 13 Menschen fielen dem Angriff zum Opfer, wie Walentyn Resnitschenko, Chef der regionalen Militärverwaltung, mitteilte. Wie Resnitschenko auf seinem Telegram-Kanal verkündet, seien zuerst elf Personen getötet worden, zwei weitere Opfer erlagen später ihren Verletzungen. 

Nach dem nächtlichen Angriff auf das ukrainische Gebiet Dnipropetrowsk, bei dem 13 Menschen getötet wurden, haben die Außenminister der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) Moskau aufgefordert, das besetzte Kernkraftwerk Saporischschja wieder in die Hände der Ukraine zu übergeben. „Das ukrainische Personal, das für den Betrieb des Kernkraftwerks Saporischschja verantwortlich ist, muss in der Lage sein, seinen Aufgaben ohne Drohungen oder Druck nachzukommen“, forderte das Auswärtige Amt in einer Erklärung der G7-Außenminister am Mittwoch in Berlin. „Es ist Russlands fortdauernde Herrschaft über das Kernkraftwerk, die die Region gefährdet“, so die G7-Spitze.

G7 fordert Übergabe der Kraftwerke an die Ukraine
In der Nähe des Gebiets Dnipropetrowsk befindet sich das Atomkraftwerk Saporischschja, etwa 20 Kilometer entfernt auf der Südseite des Kachowka-Stausees am Fluss Dnipro (Dnjepr), zurzeit ist es von Russland besetzt. Am Wochenende wurde die Anlage selbst bereits beschossen und beschädigt, wobei die Ukraine und Russland einander die Schuld für die Vorfälle geben. Neben dem Kernkraftwerk Saporischschja forderte die G7 für alle Atomkraftwerke an der international anerkannten Grenze der Ukraine, dass diese in ukrainischer Hand bleiben. Nur dadurch könne ein sicherer und gesicherter Betrieb gewährleistet werden.

Petro Kotin, Chef des ukrainischen Atomkraftbehörde Enerhoatom, erklärt, dass die Ukraine bis zum Winter das Atomkraft Saporischschja zurückerobern müsse. Durch den Angriff auf die Anlage in der vergangenen Woche wurden drei Leitungen zerstört, welche mit dem ukrainischen Stromnetz verbunden waren. Russland hingegen wolle die Anlage an ihr eigenes Stromnetz anbinden, wodurch der Ukraine brauchbare Energie für den Winter verloren ginge. 

Russland beschuldigt die UNO
Russland hat aufgrund der Ausartungen die Vereinten Nationen als Auslöser genannt. „Die UNO hat in dem vorliegenden Fall leider eine negative Rolle gespielt“, so Außenamtssprecherin Maria Sacharowa in einem Gespräch mit dem russischen Radiosender Sputnik. Die UNO habe demnach eine Inspektionsreise der Internationalen Atombehörde (IAEA) verhindert, wodurch es zu einer Eskalation kam. „Im UN-Sekretariat, welches sich mit Problemen der Atomenergie befasst, darunter auch mit den Folgen technischer Katastrophen und der Problematik im weitesten Sinne, sollten sie begreifen, dass die Welt am Abgrund wandelt“, behauptete Sacharowa.

Die gegenwärtige Lage in der Ukraine (Bild: APA)
Die gegenwärtige Lage in der Ukraine

UNO hat Bedenken
Schon am Dienstag hatte das russische Außenministerium verurteilt, dass die geplante Reise der IAEA-Vertreter zum Atomkraftwerk wegen Sicherheitsbedenken des UNO-Sekretariats abgesagt wurde. Für Sacharowa sei dies „verantwortungsloses Handeln“ gewesen. Aus diesem Grund hat Russland für Donnerstag eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrats beantragt.

Wie berichtet, kam es bereits am Dienstag auf der Krim, welche seit 2014 von Russland annektiert ist, zu Explosionen. Die Ursache hierfür ist unklar. Russland behauptet, dass ein Verstoß gegen die Brandschutzregeln als Auslöser gelte. Augenzeugen nach solle es sich jedoch um einen ukrainischen Angriff gehandelt haben, in Kiew wurde jedoch keine Verantwortung für die Explosion übernommen. Jedoch schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak zeitnah auf Twitter: „Das ist nur der Anfang.“

Russland will sich stärken
Laut Einschätzungen britischer Geheimdienste wolle Russland in der Ukraine Freiwillige rekrutieren, um somit ihre Offensive zu stärken. Ansporn für den Beitritt sollen lukrative Boni sein, die Rekruten sollen Männer bis 50 sein, mit mindestens mittlerem Schulabschluss. Diese Informationen teilte das britische Verteidigungsministerium in einer Aussendung am Mittwoch mit. Jedoch, so Großbritannien, sei es eher unwahrscheinlich, dass diese Rekrutierungen einen entscheidenden Einfluss auf den Ukraine-Krieg habe.

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