Aktuell gibt es eine hohe Dunkelziffer bei den Corona-Erkrankungen. Mit dem starken Rückgang bei den Testungen sind die Zahlen aus dem epidemiologischen Meldesystem (EMS) „kaum noch aussagekräftig“, betont Komplexitätsforscher Peter Klimek. Am Mittwoch wurden knapp 7000 Neuinfektionen gemeldet. Betrachte man die Spitalszahlen und die Abwasseranalyse-Daten, dürfte die Zahl „um den Faktor 2 bis 3 höher sein“.
„Wir haben das Signal verloren“, so der Forscher in der „ZiB 2“ angesichts der mangelhaften Datenlage. Prognosen, welche Corona-Belastung im Herbst und Winter zu erwarten ist, seien kaum möglich, man könne nur noch grobe Trends angeben.
Prognosen für den Herbst schwierig
„Natürlich“ sei zu erwarten, dass mit dem Ferienende - wenn sich Schulen und Büros wieder füllen - die Dynamik wieder anzieht. Da gehe man dann wegen der heuer wesentlich höheren Infektionszahlen im Sommer mit relativ hohem Niveau hinein. Für die Spitäler könne das wieder eine starke Belastung bedeuten, allerdings mit der jetzigen Omikron-Variante wohl nicht für die Intensivstationen.
Prinzipiell liege man in der Corona-Pandemie jetzt - mit der hohen Immunisierung in der Bevölkerung und den neuen Varianten - beim individuellen Risiko „ungefähr“ bei der Grippe. Allerdings gibt es, unterstrich Klimek, einen großen Unterschied: Grippewellen gibt es einmal im Jahr, Corona-Wellen wesentlich häufiger - allein heuer schon drei. In der Frage allfällig nötiger Schutzmaßnahmen für den Herbst war der Experte zurückhaltend: Es werde wohl auf lange Sicht alternativlos sein, mehr auf Eigenverantwortung - auch bei der Maske - zu setzen, meinte er.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.