NBG-Gruppe

Die großen Pläne des „Glasfaser-Königs“

Wirtschaft
13.08.2022 08:30

Karl Bauers NBG-Gruppe hat das modernste Werk weltweit und wächst mit Sensortechnik für die Verkehrs- bis Ölbranche.

Dass Gmünd im Waldviertel auf der Hightech-Weltkarte aufscheint, liegt an Karl Bauer. Seine NBG-Gruppe hat dort um insgesamt 70 Mio. € ein Werk zur Erzeugung von Glaskolben, aus denen dann Glasfasern für Internetleitungen usw. gezogen werden, errichtet. „Die sind je 2,5 m lang und wiegen 80 kg. Wir sind die modernste Fabrik weltweit und erzeugen auch das reinste Glas der Welt. Die Produktion fährt jetzt hoch, wir liefern jährlich das Material für fünf Millionen Kilometer Fasern.“

„Mein Ziel ist, auf 100 Millionen Euro Umsatz zu wachsen“, nimmt sich Karl Bauer vor. (Bild: NBG)
„Mein Ziel ist, auf 100 Millionen Euro Umsatz zu wachsen“, nimmt sich Karl Bauer vor.

Neben einer Firma in Italien ist NBG nun der zweite Hersteller der Rohlinge in Europa und einer der wenigen weltweit. Der globale Faser-Bedarf wächst laut Studien von aktuell 530 auf 680 Millionen Kilometer. Daher hat Bauer bereits weitere große Pläne.

„Durch Optimierung der Anlage steigern wir bald die Kapazität auf 7 Millionen Kilometer. Und ich denke auch an den Ausbau, damit wir die Glasfasern selbst ziehen können. Derzeit verkaufen wir die Glaskolben dafür an Spezialisten weiter.“ Vorerst allerdings muss die Großinvestition verdaut werden, bei der Bauer zur Finanzierung die Invest AG der Raiffeisenbank OÖ mit 24,99% beteiligt hat.

Das NBG-Werk, das um 70 Millionen € im niederösterreichischen Gmünd errichtet wurde. (Bild: NBG)
Das NBG-Werk, das um 70 Millionen € im niederösterreichischen Gmünd errichtet wurde.

Die Dachgesellschaft NBG Holding umfasst 20 Beteiligungen (250 Mitarbeiter, Umsatz 45 Mio. €) und gehört Bauer seit dem Auskaufen dreier Mitgesellschafter seit 2014 alleine. Neben der boomenden Nachfrage in der Telekom-Branche, die 60% des Umsatzes bringt, ist NBG groß im Geschäft in der Öl- und Gasindustrie, die dank Sensoren an Glasfaserkabeln ihre Bohrungen überwachen und sogar die Förderleistung bis zum vierfachen erhöhen können. Dazu kommt die Sensorüberwachung von Unterwasserkabeln ebenso wie Sicherheitssysteme für Gebäude oder Brücken.

Große Chancen gibt es zudem bei Smart City-Anwendungen wie „Liquid Traffic“ in Linz, wo NBG Daten von Straßen, Schienenwegen usw. sammelt und so die Verkehrssteuerung verbessert.

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