Ein Sechstligist aus dem Großraum Linz soll einem rumänischen Torwart 1200 Euro pro Monat und dazu Wohnung und Auto bezahlen, während der Verein für einen lizenzierten Nachwuchstrainer offenbar nur 60 Euro pro Monat übrig hat und der Sektionsleiter der eine Liga höher spielenden Union Schlierbach betont: „Bei uns bekommt auch heuer kein einziger Spieler auch nur einen Cent . . . “ Klar, dass solche heißen Themen den Anpfiff der 6., 7. und 8. Ligen, dank denen der Fußball ab diesem Wochenende wieder in ganz Oberösterreich rollt, befeuern. Doch noch einen Aufreger gibt es: Der OÖ-Verband zeigte nun einem ganzen Verein die rote Karte. Bedeutet: Ausschluss vom Meisterschaftsbetrieb!
Tschechen, die bei Achtligisten 200 Euro pro Spiel cashen . . . Ein aus Rumäniens 2. Liga kommenden Torhüter, der im Großraum Linz in der 6. Liga 1200 Euro pro Monat plus Wohnung und Auto erhält . . . Ein Ex-Profi in Liga 5, der 30.000 pro Saison absahnt . . .
Obwohl sich die große Welt im Krisenmodus befindet, wird in der kleinen des OÖ-Fußballs – so Erzählungen vorm Saisonstart – weiter wie verrückt bezahlt. Obwohl der erwähnte Sechstligist zwar offenbar sehr viel Geld für einen Tormann-Legionär haben soll, dafür nicht mehr als 60 Euro pro Monat für einen lizenzierten Nachwuchstrainer, der seine Minirastellis dann dazu noch hin und wieder auf ein Eis einlädt.
Bei uns kriegt nur der Trainer Geld, aber kein einziger Spieler. Auch keine Prämien!
Schlierbach-Sektionsleiter Raphael Watzinger
Welch’ tolle Ausnahme da Fünftliga-Aufsteiger Schlierbach ist. „Bei uns kriegt nur Trainer Falco Feichtl Geld, aber kein einziger Spieler. Auch keine Prämien“, so Sektionsleiter Raphael Watzinger vorm Hit am Freitag in Gmunden. Nachsatz: „Wir leben von der Gemeinschaft!“ Die beim FC Dardania Linz zuletzt mit einem Schlag tot war! Grund: Eine rote Karte . . .
Gemeinschaft tot!
Die ja im Fußball vorkommen kann. Weniger oft passiert es jedoch, dass ein gesamter Verein die rote Karte erhält! Die der OÖ-Fußballverband nun aber dem FC Dardania gezeigt hat. Bedeutet: Ausschluss vom Spielbetrieb - womit alle Spieler kostenlos frei waren! Begründet wird das alles in einem von Präsident Gerhard Götschhofer unterfertigten Schreiben, das dem FC Dardania schwere Verfehlungen vorwirft. Und in dem auch zu lesen ist, dass Schiedsrichter die Partien des zuletzt in Lichtenberg spielenden Vereins nicht mehr leiten bzw. auch Gegner gegen die Linzer nicht mehr antreten hatten wollen.
Letzte Saison hatte der FC Dardania nicht einmal viele gelbe oder rote Karten.
ASKÖ-Ebelsberg-Obmann Mario Weindl
Dazu sagt aber nun mit Mario Weindl der Obmann der seit Jahren topgeführten ASKÖ Ebelsberg: „Früher gab’s mit Dardania einmal etwas - okay! Aber letzte Saison hatten die nicht einmal viele gelbe oder rote Karten. Wir hatten uns den Verein nämlich angesehen, weil wir sie auf unsere Anlage spielen lassen und mit ihnen auch eine Nachwuchskooperation eingehen wollten!“ Nun aber sind Klub und Gemeinschaft tot! Ein zu Haid gewechselte Ex-Dardania-Kicker: „Wir fühlen uns diskriminiert!“
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