Der Kreml habe den Beschuss des Kernkraftwerks in Saporischschja selbst inszeniert, sagte der ukrainische Botschafter Serhij Kyslyzia. Damit sei ein Besuch von Experten und Expertinnen der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) bisher verhindert worden. Gleichzeitig warnte der Botschafter vor den möglichen Folgen eines atomaren Zwischenfalls.
„Niemand von uns kann den Wind aufhalten, wenn er Radioaktivität verbreitet, doch wir können den Terrorstaat (Russland) gemeinsam aufhalten“, sagte Kyslyzia in der Nacht auf Freitag. Er forderte Moskau auf, die Atomanlage zu entminen sowie alle Streitkräfte, Waffen und Technik vom Gelände abzuziehen. Wie berichtet, war das Atomkraftwerk (AKW) Saporischschja immer wieder mit Raketen beschossen worden. Moskau und Kiew machen sich gegenseitig für die Angriffe verantwortlich.
Die russische Seite berief nach dem Beschuss eine Sitzung des Sicherheitsrats ein. Zuvor hatte die ukrainische Atomaufsicht im Mai einen kompletten Abzug der russischen Truppe gefordert, um eine IAEA-Mission zum Kraftwerk beginnen zu können. Der russische Botschafter Wassily Nebensja bekräftigte daraufhin, dass das AKW noch in diesem Monat besucht werden könne. Kiew würde eine solche Mission jedoch verhindern, hieß es aus dem Kreml.
Aus der Ukraine kam nun die Erklärung, dass man bereit sei, die Sicherheit von IAEA-Inspekteuren und IAEA-Inspekteurinnen zu garantieren. Dazu brauche es auch Militärexperten und Expertinnen. Russische Truppen besetzen das AKW, das mit sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt das größte Kernkraftwerk Europas ist, seit Anfang März. Kurz zuvor begann der Krieg in der Ukraine.
Honig für Soldaten in der Ukraine
Damit der Kampfgeist der ukrainischen Truppen gestärkt wird, schickte der Ex-Präsident (2005 bis 2010) Viktor Juschtschenko nun Honigriegel mit nationalistischen Logos an die Front. Eine erste Lieferung umfasst 25.000 Packungen mit den Bildnissen des Nationaldichters Taras Schewtschenko und des umstrittenen ukrainischen Nationalisten und Antisemiten Stepan Bandera. „Es gibt keine gemeinsame Sprache mit den Moskowitern. Und beim Honig ebenso“, heißt es auf der mit Bandera verzierten Packung.
Für die nächsten Serien sollen die Ukrainer und Ukrainerinnen Varianten vorschlagen, sagte Jutschtschenko.
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