In Österreich gibt es fast täglich Meldungen zu Schleppern und auch Schlepperunfällen, die Opfer forderten. Als trauriges Mahnzeichen hierfür gilt der Lkw-Tragödie 2015, bei der 71 Geflüchtete ums Leben kamen. Die Polizei versucht, dem inhumanen Geschäft entgegenzutreten, doch es erweist sich als schwierig.
Laut einem Bericht des BMI wurden von Jahresbeginn bis August 2022 bereits 325 Schlepper in Wien und im Burgenland festgenommen. Diese Zahl ist stark gestiegen, verglichen mit dem Vorjahr. Hier wurden in dem Zeitraum rund 250 Schlepper verhaftet. Insgesamt wurden im Vorjahr 441 Schlepper erfasst, und fast 42.000 mitgeführte Personen - der Höchstwert seit 2016.
Bemerkt werden die Schlepper meist bei Verkehrskontrollen, vor allem an der ungarischen Grenze im Burgenland. So sind, wie berichtet, knapp 600 Migranten allein an einem Tag an der Grenze registriert worden.
Zahlreiche Schlepperunfälle
Bei vielen Fahrten, bei denen Menschen geschleppt werden, kommt es zu Unfällen. Am Samstagmorgen kam es auf der A6 zu einem tragischen Unfall: Der Fahrer des Schlepperfahrzeuges wollte einer Kontrolle entgehen - drei Flüchtlinge verloren dabei ihr Leben, mehrere wurden verletzt.
Immer wieder kommt es zu Todesfällen, Grund hierfür ist nicht zuletzt die lange Fahrt ohne Nahrung.
71 Fliehende in Lastwagen verstorben
2015 gilt als die Hochphase der Migrationsbewegung, da hier der syrische Bürgerkrieg ausbrach. Viele Menschen flohen aus Syrien, aber auch aus Afghanistan, dem Irak oder dem Iran. Die Not der Menschen machten sich besonders Schlepper zunutze. Sie versprechen, Flüchtlinge unbemerkt ins Land zu schmuggeln. Drei dieser Menschen wurden 2015 geschnappt, nachdem sich eine Tragödie abgespielt hat.
Schlepper in lebenslanger Haft
Am 27. August entdeckten Mitarbeiter der ASFINAG im Burgenland einen Kühllastwagen am Pannenstreifen. Nach Untersuchungen wurden im Kühlbereich 71 Leichen von Geflüchteten gefunden, darunter auch mehrere Kinder. Die Fahrer des Wagens wurden in Ungarn zu lebenslanger Haft verurteilt, doch die Folgen sind bis jetzt zu spüren.
Es gab internationale Diskussionen rund um Schlepper, und es entwickelte sich schnell auch zu einer politischen Debatte, die immer noch allgegenwärtig ist.
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