Nächste Belastung

Auch Kultur in OÖ stöhnt unter Energiepreisen

Oberösterreich
14.08.2022 06:00

Corona und die Teuerungen verursachten auf den Bühnen und in den Museen in ganz Oberösterreich Zuschauerschwund.Jetzt der nächste Dämpfer: Die Energiepreise. Im Linzer Brucknerhaus etwa rechnet man mit insgesamt bis zu 20 Prozent höheren Ausgaben.

Bis im Linzer Brucknerhaus ein großes Orchesterkonzert stattfindet, gibt es viel zu tun – und nahezu alles auf der To-Do-Liste des Veranstalters ist teurer geworden: Das Heizen des Konzertsaals, die Beleuchtung, das Papier für Ankündigungsplakate und Broschüren, die Unterkünfte und Anreisekosten für die Künstler und schließlich auch das Orchester selbst: „Wir rechnen insgesamt mit bis zu 20 Prozent höheren Ausgaben, bei den Energiekosten sind es wohl eher 25 Prozent“, so Rainer Stadler, der Kaufmännische Vorstandsdirektor der LIVA. Er versucht, mit Sparmaßnahmen wie mehr digitaler statt gedruckter Werbung gegenzusteuern, aber: „Das Gesamtausmaß ist natürlich noch gar nicht ersichtlich, wir fahren im Nebel, wissen nicht, was in den nächsten Monaten kommt.“ Und ja, mittelfristig werde man überlegen müssen, die Ticketpreise anzuheben.

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Die Eintrittspreise jetzt zu erhöhen, halte ich nicht für zielführend. Gerade Theater und Konzerthäuser hinken nach Corona ohnehin noch etwas hinterher bei den Auslastungen. Höhere Preise würden erneut den Schwund des Publikums befeuern.

Doris Lang-Mayerhofer, Kulturstadträtin in Linz (ÖVP)

Plus von 20 Prozent bei Kosten
Momentan mit dem Thema beschäftigt ist auch Isolde Perndl, die Kaufmännische Geschäftsführerin der Kultur GmbH, zu der Museen wie das Linzer Schlossmuseum oder das Marmorschlößl in Bad Ischl gehören. Auch sie rechnet mit einem Plus von 20 Prozent bei den Kosten: „Es ist eine Herausforderung, denn wir haben insgesamt 45.000 Quadratmeter Fläche. Derzeit lassen wir unsere Häuser von Profis evaluieren, um zu sehen, wo man sparen kann. Auch die Transportkosten erhöhen sich seit Monaten drastisch, weswegen wir künftig mehr Ausstellungen mit eigenen Kunstwerken bestücken werden.“

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Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen. Wie von der Stadt Linz gefordert, haben wir die Effektbeleuchtung eingeschränkt. Wir stellen manches von Print auf Digital um. Und bei den Vermietungspreisen werden wir schon bald hinauffahren müssen.

Rainer Stadler, Kaufmännischer Vorstandsdirektor LIVA

Die Linzer Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer stellt klar: „Die Politik wird nicht alle Mehrkosten abfedern können. Wir haben erst kürzlich die Förderungen für die nächsten drei Jahre um bis zu 9 Prozent angehoben. Aber wir werden uns die individuellen Fälle anschauen.“ Denn in der Kultur dürfe nicht das Licht ausgehen: „Sie ist selbst eine Energiequelle.“

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