Die Liste der Bewerber für das Amt des Bundespräsidenten ist seit Samstag länger. So will auch der Waldviertler Schuhfabrikant Heini Staudinger bei der Wahl am 9. Oktober antreten. Alle Bewerber müssen bis 2. September 6000 Unterstützungserklärungen sammeln, um antreten zu dürfen.
Der 69-jährige Unternehmer Staudinger ist auch durch einen öffentlichen Konflikt mit der Finanzmarktaufsicht (FMA) für das eigene Geschäft und generell für private Finanzierungsmodelle („Crowd Funding“) als „Schuhrebell“ bekannt geworden.
„Der Versuch ist fix“
Eine Website soll Sonntagfrüh online gehen, sagte Christine Bauer-Jelinek, die die Kampagne koordiniert. „Ob ich es werde, das ist nicht gewiss. Der Versuch ist aber fix“, sagte Staudinger, Chef von Gea und Waldviertler Werkstätten in Schrems (Bezirk Gmünd) in Niederösterreich, laut einem „NÖN“-Bericht.
Bisher knapp über 20 Bewerber
Insgesamt taten bisher etwas mehr als 20 Personen ihr Interesse an einer Kandidatur kund. Alle haben bis Montag, 2. September, Zeit zum Sammeln von Unterstützungserklärungen. Um 17 Uhr endet die Frist für die Einreichung der Wahlvorschläge - und damit auch für die Abgabe der mindestens 6000 Unterschriften. Allerdings: Es besteht noch die Möglichkeit einer Nachfrist, die wohl am 6. September (24 Uhr) enden wird - Details dazu legt die Wahlbehörde erst fest.
Wer schafft es?
Amtsinhaber Alexander Van der Bellen und FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz werden diese Hürde wohl leicht nehmen, einige andere Kandidaturwillige haben gute Chancen. So kann MFG-Chef Michael Brunner auf ein bestehendes Netzwerk zugreifen. Ex-FPÖ- bzw. BZÖ-Politiker Gerald Grosz hofft auf seine Follower in den sozialen Medien. Und „Turbobier“-Sänger Dominik Wlazny (alias „Marco Pogo“) hat es mit seiner Bierpartei schon bei früheren Wahlen auf den Stimmzettel geschafft. Ebenfalls fix ist die Bewerbung von „Krone“-Kolumnist Tassilo Wallentin (seine Kolumne in der „Krone bunt“ erscheint letztmals am Sonntag).
Einzelkämpfer buhlen im Netz um Unterstützung
Wesentlich schwieriger ist die erste Hürde am Weg in die Hofburg für öffentlich weniger bekannte Einzelkämpfer oder Bewerber kleinerer Initiativen, die über sich nicht auf ein Netzwerk stützen können. 16 davon werben aktuell über soziale Medien und Webseiten um Unterschriften - Helga Egger, Mark Hanno Fessl, Franz Gollowitsch, Konstantin Haslauer, Oliver Hoffmann, Rudolf Remigius Kleinschnitz, Gerhard Kuchta, Robert Marschall, Wolfgang Ottowitz, David Packer, Barbara Rieger, Thomas Schaurecker, Johann Peter Schutte, Hubert Thurnhofer, Anatolij Volk sowie der selbsternannte „Käse-Millionär“ Roland Ludomirska.
2016 waren sechs Kandidaten auf dem Stimmzettel
Bei der Präsidentschaftswahl 2016 standen neben dem aktuellen Amtsinhaber Van der Bellen auch Norbert Hofer, Rudolf Hundstorfer, Andreas Khol, Irmgard Griss und Richard Lugner auf dem Stimmzettel. Sie alle konnten ausreichend Wahlberechtigte dazu bewegen, am Gemeindeamt vorzusprechen und ihre dort beglaubigte Unterstützungserklärung zur Verfügung zu stellen.
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