Bares, Karte & Bitcoin

Wie lange bleibt uns Bargeld noch erhalten?

Kärnten
14.08.2022 06:01

Erst das Schreckgespenst Bankomatgebühr, dann die Pandemie sowie neueste Techniktrends haben die Liebe zum Bargeld abflauen lassen. 

Mehr als 200 Euro hatten Kärntner bei einer Umfrage 2020 in ihrem Geldbeutel – und damit deutlich mehr als die übrigen Österreicher mit durchschnittlich 120 Euro. Doch seit Corona ist das Image des Bargeldes angekratzt. Schon beinahe 31 Prozent aller Österreicher haben überhaupt kein Bares mehr zuhause. Nur die größten Fans (24 Prozent) haben noch mehr als 300 Euro in Scheinen daheim.

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Seit Beginn der Pandemie sind Bargeld-Behebungen um ein Drittel zurück- gegangen. Dieses Niveau hat auch bis Ende 2021 gehalten.

Michael Koren, Leiter Retail-Management, Kärntner Sparkasse

Koren beruhigt speziell in Bezug auf Bankomatgebühren: „Diese sind für uns derzeit kein Thema.“ Trotz dieses Trends greifen noch immer 61 Prozent der Österreicher für ihre Einkäufe auf das bewährte Bargeld zurück, 46 Prozent sogar fast ausschließlich. Gerade auf Märkten, in Kaffeehäusern und bei Handwerkern ist eine Zahlung mit der Karte oft gar nicht möglich. 

24 Prozent

der Österreicher haben regelmäßig noch mehr als 300 Euro Bargeld daheim. 31 Prozent haben zuhause weder Scheine noch Münzen.

Hier gibt's Kaffee nur gegen Bares
„Die Leute reagieren unterschiedlich, wenn sie mitbekommen, dass man bei mir ausschließlich mit Bargeld bezahlen kann", erzählt Daniela Rak, Inhaberin der Kaffeewerkstadt in Klagenfurt.

(Bild: Elisa Aschbacher)

Aber für die Kunden dürfte das kein Problem sein. „Im Großen und Ganzen funktioniert mein Vorhaben sehr gut. Die Kunden akzeptieren das, viele freut es sogar“, sagt Rak und fügt hinzu: „Und wer einmal keine Scheine und Münzen bei sich hat, der ist nicht verloren. Er kann schnell über die Straße laufen und Bargeld beim Automaten holen.“

„Will Mitarbeitern das Trinkgeld nicht nehmen“
Die Gründe, warum die Unternehmerin, die 2019 ihr Lokal am Heuplatz eröffnet hat, auf die Kartenzahlung verzichtet, sind vielseitig: „Wir sind ein Café im Vintagestil und wollen deshalb nur Bares annehmen. Außerdem will ich meinen Mitarbeitern das Trinkgeld nicht nehmen. Bei Kartenzahlung bleibt dieses nämlich meist aus.“ 

Bitcoin nur gegen Bargeld einlösbar
Aber es gibt noch eine weitere überraschende Bastion des Bargelds. Die österreichische Firma Kurant betreibt insgesamt 120 Bitcoin-Bankomaten - fünf davon stehen in Kärnten. Hier können Barbeträge bis 250 Euro ohne Registrierung anonym in die größten Kryptowährungen umgetauscht werden. „Bei unseren Automaten sind Ein- und Auszahlungen exklusiv mit Bargeld möglich“, bestätigt Thomas Sperneder, Marketingchef von Kurant.

(Bild: EXPA/ Michael Gruber)

Die Kunden lassen sich auch nicht von einer Gebühr in Höhe von sieben Prozent pro Transaktion abschrecken. „Es fallen zwar höhere Gebühren als auf den Online-Plattformen an, aber dafür müssen sich unsere Kunden nicht auf irgendwelche anonymen Mittelsmänner verlassen“, erklärt Sperneder. „Unsere Automaten bringen monatlich je nach Lage einen Umsatz bis zum mittleren fünfstelligen Bereich.“ 

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