Guten Morgen

Polit-Hochzeit | Tod auf dem Weg ins bessere Leben

„Das Beste aus beiden Welten“: Ob Koalition oder Heirat - der Gemeinsamkeiten gibt es viele. Beide Verbindungen geht jede der beteiligten Parteien (meist zwei davon, im traditionell-österreichischen Sinn) mit dem Glauben ein, dass sie ihr selbst mehr nutzt. In beiden Fällen gehen der Verbindung lange Verhandlungen um Grundsatzfragen voran. Traditionell oder modern? Christlich oder nicht? Wer hat nach Außen hin das Sagen? Und was will man der Nachwelt hinterlassen? Nun kommt es auch vor, dass aktive Politiker den Bund fürs Leben eingehen. Und spätestens dann schwappt eine weitere Parallele aus dem Polit- ins Privatleben über: Die öffentliche Wahrnehmung und wie man sie steuert. Schnell kann ein falscher Knicks, pardon - Schritt, zum PR-Fiakso ausarten. Ex-Außenministerin Karin Kneissl weiß darum. Energie- und Teuerungskrise, aber die Gäste reisen mit dem Privatjet an? Dass das keinen schlanken Fuß macht, erlebte der deutsche FDP-Chef Christian Lindner. „Bei Politikern müssen die Appelle an die Bevölkerung mit dem Privatleben zusammenpassen“, erklärt Politologin Stainer-Hämmerle heute in der „Krone“. Nein, die Zeit für große Partys und pompöse Feste ist nun wirklich nicht. Sie kehrt wohl erst zurück, wenn Pandemie, Teuerung und Krieg nicht mehr das Leben bestimmen.

„Die Menschen wurden wie Puppen aus dem Wagen geschleudert.“ Was ein Augenzeuge vom gestrigen Unfall auf der A6 im Burgenland berichtet, erschüttert. Die Bilder tun ihr übriges: Ein weißer Kastenwagen, der aussieht wie aus der Schrottpresse. Am Boden sitzende Menschen, blutüberstömt, mit gesenktem Kopf. Hubschrauber, Helfer, Einsatzfahrzeuge. Mitten drin: Drei tote Menschen. Mit Folien von Gaffern abgeschirmt. Die drei waren, wie ihre 14 Mitinsassen, auf dem Weg in ein vermeintlich besseres Leben. In der Hand von Schleppern, die ihnen für viel Geld eine rosige Zukunft versprachen. Skrupellos pferchten sie die Inder und Afghanen in den Kastenwagen. Skrupellos stiegen sie bei der Polizeikontrolle nah der ungarischen Grenze aufs Gas. Skrupellos nahmen sie den Tod ihrer „Fracht“ in Kauf. Fast 90 Prozent der „Krone“-Leser meinen, strengere Grenzkontrollen würden diesen skrupellosen Menschen das Handwerk legen. Zusätzlich braucht es aber auch endlich ein gemeinsames Europäisches Vorgehen. Haben wir keine Skrupel davor, sondern arbeiten wir zusammen.

Einen schönen Sonntag!

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