In Österreich hat jeder Vierte einen Migrationshintergrund - das geht aus dem aktuellen Integrationsbericht 2022 hervor, den Ministerin Susanne Raab vor wenigen Wochen präsentiert hat. Blickt man auf Tirol, so zeigt sich, dass mehr Flüchtlinge als Einheimische Sozialhilfe beziehen.
2021 gab es in Tirol insgesamt 14.500 Sozialhilfebezieher. Davon waren 5600 Personen österreichische Staatsangehörige (39 Prozent), 6000 Antragsteller hingegen Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte (41 Prozent). Das bedeutet: Es bezogen mehr Flüchtlinge Sozialhilfe als Einheimische. Weitere 1600 waren sonstige Drittstaatsangehörige inklusive staatenlos sowie unbekannt (11 Prozent) und weitere 1300 waren Staatsangehörige der EU, EFTA, GB und assoziierten Kleinstaaten (9 Prozent).
Auch in Vorarlberg hoher Anteil an Flüchtlingen
Ein ähnliches Bild zeigt sich in Vorarlberg: 3900 einheimische Sozialhilfebezieher (39 Prozent) standen 2021 3800 Flüchtlingen und subsidiär Schutzberechtigten (39 Prozent) gegenüber – also gleich viele. In den anderen Bundesländern ist die Zahl der heimischen Sozialhilfebezieher größer als jene der Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten.
90.500 Personen bezogen bundesweit Sozialhilfe
Österreichweit sieht es wie folgt aus (ohne Wien): 90.500 Personen bezogen im Vorjahr Sozialhilfe – davon 44.000 österreichische Staatsbürger (49 Prozent), 31.100 Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte (34 Prozent), 8300 sonstige Drittstaatsangehörige (9 Prozent) und 7100 Staatsangehörige der EU, EFTA, GB und assoziierten Kleinstaaten (8 Prozent).
Allgemein zeigt sich, dass die Zahl der Bezieher unter syrischen Staatsangehörigen in allen Bundesländern am höchsten war, gefolgt von Afghanen - Ausnahmen bildeten Vorarlberg, wo Staatsangehörige der Russischen Föderation (fast ausschließlich aus Tschetschenien) an zweiter Stelle lagen sowie Burgenland, wo es die Ungarn waren.
Zählweise unterscheidet sich in den Bundesländern
Anhand der Jahressumme der Bezieher gemessen an der Gesamtbevölkerung des jeweiligen Bundeslandes war der Bezug 2021 wie auch 2020 in Wien (8,8 Prozent) am häufigsten, gefolgt von Vorarlberg (2,5 Prozent) und Tirol (1,9 Prozent). Der Bundesländer-Vergleich ist allerdings nur eingeschränkt möglich, weil sich die Zählweise und der Leistungsumfang zwischen den Bundesländern zum Teil unterscheiden.
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