Die niederländische Finanz-Ermittlungsbehörde FIOD hat die Festnahme eines 29-Jährigen bekannt gegeben, der verdächtigt wird, als Entwickler der Plattform „Tornado Cash“ Geldwäsche mit Kryptowährungen betrieben zu haben. Das Geld dürfte unter anderem aus Ransomware-Erpressungen der nordkoreanischen Hackergruppe Lazarus stammen.
Laut FIOD war der Mann bereits am vergangenen Mittwoch in Amsterdam verhaftet worden, am Freitag wurde er dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Er werde verdächtigt, „an der Verschleierung krimineller Finanzströme und der Erleichterung der Geldwäsche durch das Mischen von Kryptowährungen über den dezentralen Ethereum-Mischdienst ‘Tornado Cash‘ beteiligt zu sein“, hieß es.
Der Online-Dienst ermöglichte es demnach, die Herkunft oder den Bestimmungsort von Kryptowährungen zu verschleiern. Die kriminelle Herkunft der Kryptowährungen werde von solchen Mischdiensten oft nicht oder kaum überprüft, erläuterte die Finanz-Ermittlungsbehörde. Die Nutzer eines Mischdienstes täten dies meist, „um ihre Anonymität zu erhöhen“.
Das dem FIOD unterstellte Financial Advanced Cyber Team (FACT) hatte bereits im Juni eine strafrechtliche Untersuchung gegen „Tornado Cash“ eingeleitet. Die Cyber-Ermittler vermuten, dass über den Dienst „große kriminelle Geldströme, auch aus (Online-)Diebstählen von Kryptowährungen (sogenannten Krypto-Hacks und Scams), verschleiert wurden.“
Verbindungen zu Lazarus-Gruppe
Dazu gehörten demnach Gelder, die durch Hacks der sogenannten Lazarus-Gruppe gestohlen wurden, von der angenommen wird, dass sie mit Nordkorea in Verbindung steht. Die USA hatten daher bereits am Montag Sanktionen gegen die Plattform verhängt.
Nach Angaben von FACT hat „Tornado Cash“ seit seiner Gründung im Jahr 2019 einen Umsatz von mindestens sieben Milliarden Dollar erzielt. Ermittlungen ergaben, dass Kryptowährungen kriminellen Ursprungs im Wert von mindestens einer Milliarde Dollar über den Dienst liefen. „Es wird vermutet, dass die Personen, die hinter dieser Organisation stehen, mit diesen Transaktionen große Gewinne gemacht haben“, hieß es.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.