Marcus Riccabonas Vater war ein angesehener Forstmeister in Südtirol. Sein berühmtester Vorfahre ist aber Johann Riccabona, Sekretär des legendären Napoleon-Widersachers Andreas Hofer.
Marcus wurde im Innsbrucker Humanistischen Gymnasium von den jesuitischen Tugenden Disziplin und Berufung geprägt. Statt auf Maturareise zu fahren, half er ein Jahr lang als Entwicklungshelfer auf einer Missionsstation in Simbabwe: „Dort reifte mein Entschluss, Mediziner werden zu wollen. Ich habe so viel Leid gesehen und wollte Menschen helfen.“ Nach dem Medizinstudium in Innsbruck ging es zu den Barmherzigen Schwestern nach Linz, wo er zum Facharzt für Urologie, Oberarzt und Primarius aufstieg.
Vortragender auf der ganzen Welt
Bei mehreren Studienaufenthalten in Europa und den USA bildete er sich ständig weiter. Riccabona arbeitete international bei Projekten mit und wurde ein begehrter Vortragender auf der ganzen Welt. So traf er in Kubas Hauptstadt Havanna Raúl Castro, der ihn auf eine Idee brachte. Der Arzt sowie Bruder und Nachfolger von Fidel Castro ließ Väter bei der Geburt dabei sein. „Das hab’ ich dann in Linz eingeführt.“
Gastärzte aus aller Welt lernten bei ihm
1992 gründete er bei den Schwestern ein Department für Kinderurologie: Schwerpunkt Diagnose und mikrochirurgische Behandlung von Fehlbildungen im Genitalbereich. Gastärzte aus aller Welt lernten bei ihm. Seit 2005 leitet er das Projekt vom Rotary Club Linz-Altstadt in Eritrea, wo er schon Hunderte Kinderleben gerettet hat. Ehrfurchtsvoll nennen sie Riccabona in Afrika „Baba Maku“ – auf Deutsch: Papa Marcus!
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