Puszta-Bauern leiden
Ungarn erlebt derzeit die größte Dürre seit 1901
Unser östlicher Nachbar Ungarn erlebt derzeit die größte Trockenheit seit dem Jahr 1901. In der Hauptstadt Budapest ist der Pegel der Donau in den vergangenen drei Wochen um nicht weniger als 150 Zentimeter gesunken. Die Niederschlagsmenge hat sich laut Angaben der Generaldirektion für Wasserwirtschaft halbiert. Besonders hart trifft die diesjährige Dürre die Bauern in der Puszta.
Die Landwirte in der Tiefebene im Osten unseres Nachbarlandes müssten mit einer „tragisch schlechten“ Weizenernte rechnen, warnte bereits im Juli der Vorsitzende des Nationalen Verbands der Getreideerzeuger (GOSZ), Tamás Petöházi. In der Puszta werde heuer Getreideproduktion von zwischen zwei und vier Tonnen je Hektar - das ist deutlich unter dem Schnitt der vergangenen Jahre (4,5 bis 5 Tonnen) - zu erwarten, so der GOSZ.
„Bereits der Winter war in diesem Jahr sehr trocken. In einigen Gebieten der Puszta ist in diesem Jahr weniger als die Hälfte der üblichen Niederschläge gefallen. Es gibt Orte, wo die fehlende Niederschlagmenge sogar 150 bis 250 Millimeter erreicht“, erläutert die Klimaexpertin des World Wide Fund for Nature (WWF) Hungary, Klára Kerpely.
Pegel vieler Flüsse auf Rekordtief
Die Wasserstände mehrerer großer Flüsse in Ungarn, unter anderem der Theiß und der Ipoly (Eipel), sind auf ein Rekordtief gesunken und zahlreiche kleinere Seen ausgetrocknet. Die Menge des Trinkwassers hängt aber vom Pegel der Theiß, die neben der Donau der zweite Hauptfluss des Landes ist, ab. Etliche regionale Wasserversorger warnen bereits vor einem Mangel und dem Sinken des Wasserdruckes.
Heuer schon 660.000 Hektar Land in EU verbrannt
In Europa sind durch Großfeuer bereits rund 660.000 Hektar Land verbrannt. Ein Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006, wie aus Daten des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (EFFIS) hervorgeht, die kürzlich veröffentlicht wurden.
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