Im krone.tv-Sommergespräch mit Katia Wagner bekräftigt die pinke Frontfrau Beate Meinl-Reisinger einmal mehr ihren umstrittenen Sager, wonach die FPÖ „Verrat“ am Volk begehen würde. Mehr noch: Die Freiheitlichen seien laut ihr „nützliche Idioten“, die sich von Russlands Präsident Wladimir Putin „vor den Karren spannen lassen“ würden ...
Die NEOS-Chefin war angesichts ihrer Aussage vom „Volksverrat“ der FPÖ bereits Kritik ausgesetzt. Dennoch bleibt sie bei ihrem Befund über die Freiheitlichen und ihre Russland-Politik: „Ich weiß, dass das hart ist. Aber dass die FPÖ das Spiel von Putin mitspielt, halte ich für schändlich und zutiefst antipatriotisch“, stellt sie klar.
Frauen ernten schnell Zuschreibung „hantig“ oder „kreischend“
Dass sie damit aneckt, wisse sie, dennoch müsse man dieser Partei „den Spiegel vorhalten“. Als Frau müsse sie für ihre Worte oft Zuschreibungen wie „hantig“, „kreischend“ oder „aggressiv“ einstecken. Sie sei sich aber bewusst: „Man kann es nie allen recht machen.“ Die NEOS verorte sie nach wie vor „verlässlich in der Mitte“.
Zusammenarbeit mit ÖVP unter Nehammer hat sich „sehr geändert“
Lobende Worte findet die pinke Parteichefin überraschend für die ÖVP. Unter Karl Nehammer habe sich die Zusammenarbeit „sehr geändert“ und der Kanzler sei „viel mehr bemüht“, auch mit der Opposition den Dialog zu suchen. Dass das unter dessen Vorgänger, Sebastian Kurz, nicht möglich war, sei etwas, was sie „schon sehr gestört“ habe, da Kurz das Parlament „lästig“ gewesen sei. Nach wie vor sei allerdings das konstruktive Gespräch vor allem mit einer Partei nicht möglich: der FPÖ.
„Die Sanktionen wirken!“
Angesprochen auf die Sanktionspolitik, ist für Meinl-Reisinger klar: „Die Sanktionen wirken!“ So würden sie Russlands Wirtschaft „massiv schaden“ und den Druck erhöhen, dass es zu Verhandlungen kommt. Einen weiteren Besuch von Kanzler Nehammer bei Putin fände sie nicht notwendig, die Bundesregierung solle lieber dafür sorgen, dass hierzulande die Energieversorgung gesichert ist, „wenn Putin den Gashahn abdreht“.
„Österreicher ist gescheiter als so mancher Politiker“
In Sachen Teuerungen hält die NEOS-Chefin die Österreicher für „viel gescheiter als so manchen Politiker“. Die Bevölkerung spare immerhin schon von selbst Energie. Den von anderen Parteien geforderten Preisdeckel sieht sie als Griff in die „Populismus-Kiste“, denn so würde keiner mehr zum Sparen animiert werden. Auch die Anti-Teuerungs-Maßnahmen der Bundesregierung findet Meinl-Reisinger nicht gut: „Ich finde dieses Almosengeben in Form von Gutscheinen schrecklich!“ Vielmehr müsse man dafür sorgen, dass sich die Menschen die Teuerungen leisten können.
Auch Kritik am eigenen Sozialsprecher
Sie spart aber auch nicht mit Kritik an ihren eigenen Parteikollegen. Die Aussage von NEOS-Sozialsprecher Gerald Loacker, dass durch die Sozialleistungen in Österreich „keiner mehr arbeiten“ wolle, gefalle ihr nämlich genauso wenig: „Das ist patzig und hat etwas Zynisches.“ Im Kern sei es aber richtig, denn immerhin könne man sich in Österreich durch einen Vollzeitverdienst kaum noch etwas aufbauen. „Viele sagen dann: ‚Na dann arbeite ich erst gar nicht Vollzeit‘“, so ihr Befund.
„Bei Neuwahlen würde ich ordentlich zulegen“
Neuwahlen gegenüber wäre Meinl-Reisinger jedenfalls aufgeschlossen. „Ich würde ordentlich zulegen und gestärkt daraus hervorgehen“, prognostiziert sie. Ob ihr dann eine Koalition mit SPÖ und den Grünen lieber wäre als eine mit der ÖVP? „Meine liebste Variante wäre, es geht sich beides aus und ich kann meine Forderungen stark umsetzen“, sagt sie schmunzelnd.
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