Von Lettland gekauft
Ehemalige Bundesheer-Kanonen jetzt in der Ukraine
Über den Umweg Lettland haben es ehemalige Haubitzen des österreichischen Bundesheeres auf das ukrainische Schlachtfeld geschafft. Und würden dort bereits „erste Resultate“ zeigen.
Wie der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Reznikov am Dienstag bekannt gab, sind in den vergangenen Wochen „sechs weitere“ M109-Haubitzen aus Lettland geliefert worden. „Sie zeigen bereits Resultate am Schlachtfeld“, so der Minister, der sich für die Unterstützung aus dem baltischen Staat bedankte - der wiederum seine Kanonen aus Österreich bezogen hat.
Österreichische Vergangenheit
Denn nicht nur die Landesflagge Lettlands stellt einen Konnex zu Österreich her - auch die sechs Haubitzen haben rot-weiß-rote Vergangenheit. Sie stammen aus Beständen des österreichischen Bundesheeres, das 2017 47 Stück an Lettland verkauft hat. Besser: verschleudert. Dem Vernehmen nach wurde damals nur ein Zehntel jenes Betrags eingenommen, der vor dem Verkauf in die Erneuerung gesteckt wurde.
Nur noch wenig Artillerie in Österreich
Dabei handelte es sich um 155 mm Panzerhaubitzen M109A5Ö, Rechenstellenpanzer M109 und Fahrschulpanzer M109, von denen nun sechs Stück - vermutlich M109A5Ö - an der ukrainischen Front eingesetzt werden. In Österreich wurde die Artillerie in den letzten Jahren sukzessive zurückgebildet, rund 50 Stück Panzerhaubitzen sind hierzulande noch im Inventar.
2017: „Wachsende russische Bedrohung“
Die Begründung für den Kauf der Bundesheer-Waffen fiel in Lettland damals übrigens prophetisch aus: Man wollte 2017 mehr in die Streitkräfte investieren, da „die Bedrohung durch Russland nach der Krim-Annektion gestiegen“ war.
Der Deal hatte damals ein Volumen von rund sechs Millionen Euro, lettische Artilleristen wurden davor noch in Österreich ausgebildet.
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