Tiroler Arbeitsmarkt

Fachkräftemangel: „Babys oder Zuwanderung nötig“

Tirol
17.08.2022 12:00

Quasi Vollbeschäftigung ist eigentlich ein Grund zur Freude bezogen auf den Tiroler Arbeitsmarkt, doch der Fachkräftemangel wohin man auch schaut, gibt Grund zur Sorge. Das Land versucht nun gegenzusteuern und präsentierte die Strategie „Arbeitsmarkt Tirol 2030“.

In Tirol herrscht fast Vollbeschäftigung, es gibt kaum Arbeitslose. Gleichzeitig fehlt es an Personal - in so gut wie allen Branchen. Vor knapp einem Jahr hat das Land unter Initiative der zuständigen LR Beate Palfrader zusammen mit Wirtschafts-LR Anton Mattle, Wirtschafts- und Arbeiterkammer, AMS und Gewerkschaft angefangen, an einer Strategie zu arbeiten, um dieses Problem zu lösen. Am Dienstag wurde „Arbeitsmarkt Tirol 2030“ vorgestellt.

Frauen und Junge in der Teilzeit-„Falle“
„Besorgniserregend“, führte Palfrader aus, „ist, dass Österreich EU-weit die dritthöchste Teilzeit-Quote hat.“ Darunter sind viele Frauen, die neben der Erwerbstätigkeit noch Kinder großziehen, den Haushalt führen und die Pflege von Angehörigen übernehmen. Doch auch Jüngere bevorzugen oft weniger Wochenstunden. „Man darf den Jungen nicht die Leistungsbereitschaft absprechen“, sagte der Tiroler AK-Präsident Erwin Zangerl, „aber ihr Blick in die Zukunft ist kein rosiger.“

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Früher hieß es: Auf die Plätze, fertig, los! Heute heißt es: Auf die Plätze, fertig, fertig!

AK-Präsident Erwin Zangerl

Fehlende Möglichkeiten auf ein Eigenheim und eine Pension, von der es dauernd heiße, es würde für sie eh keine mehr geben. Warum solle man dann noch die Arbeit an die erste Stelle setzen? „Früher hieß es: Auf die Plätze, fertig, los! Heute heißt es: Auf die Plätze, fertig, fertig!“

21 Maßnahmenfelder definiert
Doch auch mit Frauen und Jungen allein wird der Arbeitsmarkt nicht zu besetzen sein. Die Geburtenrate - besonders im Vergleich zur Baby-Boomer-Generation - ist schlichtweg zu niedrig. „Wir brauchen mehr Babys oder Zuwanderung“, brachte es Palfrader auf den Punkt. Insgesamt wurden nun drei Strategiefelder ausgearbeitet - Förderung der Erwerbsbeteiligung, Aus- und Weiterbildung, Verbesserung der Teilhabechancen -, neun Ziele gesteckt und 21 Maßnahmenfelder definiert.

Einige Eckpunkte sind etwa die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie der Abbau von Rollenbildern, um mehr Frauen in die Vollbeschäftigung zu bekommen, sowie den Zugang zur „Rot-Weiß-Roten Karte“ zu erleichtern. Außerdem bekommen Lehrlinge ab dem 1. September 2022 zusätzlich statt 100  insgesamt 200 Euro monatlich während der Lehrzeit.

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