Schon fast zehn Prozent der Vorstände in Börsenunternehmen in Österreich sind weiblich. So sind in Chefetagen 172 Männer vertreten und 17 Frauen, wobei der Trend zu mehr Gleichberechtigung weiter steigt.
In Österreich sitzen immer mehr Frauen in den Chefetagen: Der Anteil weiblicher Vorstandsmitglieder in heimischen Börsenunternehmen ist zuletzt auf den Rekordwert von neun Prozent gestiegen. Laut Analyse des Consulters EY geht es langsam bergauf: Vor einem Jahr lag der Frauenanteil bei 7,1 Prozent, im Juli 2015 bei nur 4,1 Prozent.
Chefpositionen dennoch männlich besetzt
Konkret stehen in den im Wiener Börse Index notierten österreichischen Unternehmen 17 weibliche Vorstandsmitglieder 172 männlichen gegenüber. Auffallend ist, dass Top-Managerinnen meist nicht die Position des Vorstandschefs bekleiden. Ausnahmen wie etwa Elisabeth Stadler (Vienna Insurance Group), Herta Stockbauer (BKS Bank) oder Radka Doehring (Immofinanz) bestätigen die Regel.
Gleichstellung dauert noch
Insgesamt ist der Höchstwert laut EY-Partnerin Helen Pelzmann „ein positives Zeichen auf dem Weg zu mehr Diversität“. Jedoch: „Die Trendwende geht viel zu langsam, und der Frauenanteil ist noch deutlich zu niedrig. Das Ziel der Parität liegt in weiter Ferne.“
EU-Verordnungen als Signal
Die Zahl der weiblichen Vorstände könnte sich bald stark erhöhen - auf Druck der EU. Pelzmann: „Mitgliedsstaaten und Parlament haben sich auf Geschlechterquoten in Vorstandsetagen geeinigt.“ Bis 2026 kann jedes Land zwischen zwei Modellen wählen: Entweder sollen mindestens 40 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder Frauen sein. Oder der durchschnittliche Frauenanteil in Aufsichtsräten und Vorständen muss bei 33 Prozent liegen. Pelzmann: „Das ist ein starkes Signal!“
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