Sie kommen so fix wie das Amen im Gebet: Gemeint sind jene lustigen Zeitgenossen, die bei jeder Wahl wohl den größten Spaßfaktor darin sehen, die Plakate anderer Parteien zu verunglimpfen, zu beschmieren oder überhaupt gleich ganz zu zerstören. Im Fokus dieser - natürlich anonym und des nächtens aktiven - Vandalen stehen meist die Plakate der Freiheitlichen.
Freilich provozieren die Blauen seit Jahren mit Sprüchen à la „Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe“ (wie bei der Innsbruck-Wahl im Jahr 2012) oder aktuell mit „Abflug statt Asylbetrug“. Aber: Die FPÖ „füttert“ damit ihre Wählerschaft, die sich derartige Slogans erwartet - das wird in einer Demokratie wohl (noch) erlaubt sein, oder? Allerdings wissen wir aus zahlreichen Fällen, dass manche Parteien bei anderen ungeniert Zensur betreiben, bei sich selbst aber äußerste Toleranz walten lassen. Und selbst im schlimmsten Fall des Falles, also wenn man beispielsweise bei so einer undemokratischen Aktion erwischt wird, hat die linke Reichshälfte stets eine „logische“ Erklärung für ihre Grenzüberschreitung parat.
So wie heuer bei der Gemeinderatswahl, wo eine grüne Bürgermeisterkandidatin in Schwaz die Wahlwerbung einer ÖVP-Liste von einer Haustüre wegnahm, um anstatt dieser ihre eigene an die Türklinke zu hängen. Blöderweise wurde die Frau damals gefilmt und somit identifiziert, womit abstreiten also zwecklos war. Die Ertappte argumentierte ihr Verhalten damit, dass sie ein „grundehrlicher Mensch“ sei, der „neugierig“ gewesen sei, was die Konkurrenz für Werbemittel verteilt habe. Also hat sie vor lauter Neugierde das Sackerl eingesackt - Fall aus Sicht der Grünen erledigt.
Hätte ein Blauer die Wahlwerbung beispielsweise von den Grünen kurzerhand entfernt, wäre interessant zu wissen, was da medial abgegangen wäre. Aber wie heißt es so schön: „Alle Menschen sind gleich, nur einige sind gleicher...“
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