„Sklaverei“:

UNO beklagt Zwangsarbeit für Minderheiten in China

Laut UNO-Bericht halten die chinesischen Behörden mehr als eine Million Uiguren und andere meist muslimische Minderheiten in einem Netz von Haftanstalten und Gefängnissen in der Region Xinjiang fest, die Peking als Ausbildungszentren verteidigt.

(Bild: AFP)

Der unabhängige UNO-Menschrechtsexperte für Sklaverei hat angeprangert, dass Minderheiten in der chinesischen Xinjiang-Region zu Zwangsarbeit genötigt werden. Das chinesische Außenministerium in Peking wies die Schlussfolgerungen des vom UNO-Menschenrechtsrat in Genf beauftragten, japanische Experten für Menschenhandel, Tomoya Obokata, am Mittwoch postwendend empört zurück.

Obokata schreibt in einem neuen Bericht: „Der Sonderberichterstatter hält die Schlussfolgerung für angemessen, dass Zwangsarbeit unter uigurischen, kasachischen und anderen ethnischen Minderheiten in Sektoren wie der Landwirtschaft und der verarbeitenden Industrie in der autonomen Uiguren-Region Xinjiang in China vorgekommen ist.“

Obokata hat sich nach eigenen Angaben sowohl mit Betroffenen ausgetauscht und unabhängige Forschungsberichte gelesen als auch Regierungsdokumente konsultiert.

Umerziehungslager
In der nordwestchinesischen Region Xinjiang sind nach Angaben von Menschenrechtlern Hunderttausende Uiguren und Mitglieder anderer Minderheiten in Umerziehungslager gesteckt worden.

(Bild: AFP)

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Chinas Führung beklagt in der Region Separatismus, Extremismus und Terrorismus. Hingegen fühlt sich die dort ansässige muslimische Minderheit der Uiguren politisch, religiös und kulturell unterdrückt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 in Peking hatten die Kommunisten das ehemalige Ostturkestan der Volksrepublik einverleibt.

„Für geringe Löhne beschäftigt“
Obokata geht auf die von China als „Berufsbildungszentren“ bezeichneten Einrichtungen und Arbeitsbeschaffungsprogramme ein, die nach Darstellung Pekings die Armut bekämpfen sollen. Menschen würden aus ihrer Heimat anderswo hingebracht und für geringe Löhne beschäftigt, schrieb er.

Übermäßige Überwachung
Die Arbeiterinnen und Arbeiter würden übermäßig überwacht, lebten und arbeiteten unter schlechten Bedingungen und seien Drohungen sowie körperlicher oder sexueller Gewalt ausgesetzt. „In einigen Fällen kann es sich um Versklavung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit handeln, was eine weitere unabhängige Analyse verdient“, hieß es.

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In dem Bericht geht es allgemein um heutige Formen der Sklaverei, deren Opfer ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten angehören. Der Berichterstatter erwähnt auch zahlreiche andere Staaten, darunter Mali, den Niger, Brasilien, Bangladesch.

Anhänger der Bewegung des Nationalen Erwachens Ostturkestans fordern ein Recht der Uiguren auf Selbstbestimmung.

(Bild: APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/Drew Angerer)

Auißenamtssprecher Chinas: „Lügen und Desinformationen“
Chinas Außenamtssprecher Wang Wenbin sagte, Obokata „hat sich entschieden, den Lügen und Desinformationen zu glauben, die die USA, einige westliche Länder und antichinesische Kräfte fabriziert haben“. Er missbrauche seine Macht, verunglimpfe China und handle als „politisches Werkzeug“ chinafeindlicher Kräfte. „Es hat niemals Zwangsarbeit in Xinjiang gegeben“, sagte der Sprecher.

China schütze die Rechte der Arbeiter und Angehörigen von Minderheiten. Einige Kräfte benutzten Menschenrechte, um Wohlstand und Stabilität in Xinjiang zu untergraben und die Entwicklung Chinas einzudämmen.