VCÖ ist dagegen

Von 42 auf 60 Cent: Ruf nach höherem Kilometergeld

Österreich
17.08.2022 13:34

Die Gewerkschaften GPA und PRO-GE fordern eine Anhebung des Kilometergeldes von aktuell 42 auf 60 Cent. Es habe seit 14 Jahren keine Anpassung an die Inflation gegeben, argumentiert GPA-Vorsitzende Barbara Teiber am Mittwoch die Forderung im Ö1-„Mittagsjournal“. Kritisiert wird die Forderung dagegen vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ).

Die geltenden 42 Cent würden neben dem Treibstoff auch einen Großteil der Anschaffungs- und Erhaltungskosten eines Autos decken, so - ebenfalls auf Ö1 - Michael Schwendinger vom VCÖ. Eine Anhebung sei ein Anreiz in die falsche Richtung.

„Viele Menschen auf Auto angewiesen“
Anders sieht dies Teiber: „Wenn das amtliche Kilometergeld angehoben wird, könnten auch die Dienstgeber auf die Idee kommen, andere Dinge zu fördern, beispielsweise die Öffitickets, etc.“, so die Chefin der Privatangestelltengewerkschaft (GPA) im Journal. Zudem seien viele Menschen einfach auf das Auto angewiesen.

Zitat Icon

Es braucht dringend eine Erhöhung des Kilometergelds, damit Arbeiten nicht arm macht.

Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA

„Regierung muss handeln“
In dieselbe Kerbe schlägt Rainer Wimmer, Vorsitzender der Produktionsgewerkschaft PRO-GE: „Wer Kilometergeld bezieht, erledigt Fahrten im Auftrag des Arbeitgebers. Die Teuerungswelle der letzten Monate hat aber für die betroffenen Berufsgruppen zu massiven Mehrkosten geführt. Die 42 Cent sind daher deutlich zu gering bemessen. Die Regierung muss endlich handeln und ihre Blockadehaltung in dieser Frage aufgeben.“

Auch ÖAMTC fordert Kostenentlastung für Autofahrer
Wimmers Appell an Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP):  „Die Erhöhung des Kilometergelds ist längst überfällig. Herr Finanzminister, handeln Sie und heben Sie das Kilometergeld endlich auf 60 Cent an!“ Auch der ÖAMTC forderte in einer Aussendung eine Kostenentlastung für die Autofahrer, etwa durch die Senkung der Mineralölsteuer und einer Erhöhung des Kilometergeldes für jene, die mit ihrem Privat-Pkw Fahrten für die Arbeitgeber erledigen.

Tanken insgesamt günstiger - aber Diesel teurer
Der ÖAMTC meldete am Mittwoch zudem, dass das Tanken seit Anfang Juli um rund 15 Cent je Liter Kraftstoff günstiger geworden ist. Im Juli zahlten Autofahrer im Schnitt 2,028 Euro für den Liter Super und 2,031 Euro für den Liter Diesel. Damit war Diesel im abgelaufenen Monat dennoch teurer als im bisherigen Rekordmonat Juni 2022. Im Vergleich zu den vom ÖAMTC erhobenen Spritpreisen aus dem Juli 2021 sei an den Zapfsäulen damit eine Steigerung von rund 55 Prozent bei Super zu beobachten, bei Diesel waren es rund 64 Prozent. 

ÖAMTC: Tanken in Nachbarländern günstiger
Für Reisende hat der ÖAMTC noch einen Tipp: „Aufgrund von Preisregulierungen oder Steuersenkungen in Italien, Slowenien oder auch Kroatien ist das Tanken in diesen Ländern durchaus günstiger als in Österreich. Wer sich also auf den Weg in den Süden macht, sollte vor der Rückreise noch einen Tankstopp einlegen.“

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