Vor Gericht in Wien berichtet eine Bande von ausgebuchten Mietwagen, Autos, die wegen Überlastung zusammenbrechen und ausstehendem Lohn. Mitleid gibt es keines.
„Recht geschieht ihnen“, ist man geneigt zu denken, wenn die Schlepperbande - zwei Iraker, ein Ägypter - vor Gericht in Wien fast weinerlich von Pannen erzählt. Da streckten Autos wegen Überladung die Patschen, Mietwagenfirmen waren ausgebucht, und der Schandlohn wurde auch nicht bezahlt.
Überhaupt seien sie nur „kleine Rädchen im Gewerbe“, sagt ihr Verteidiger Andreas Reichenbach. Das missfällt dem Staatsanwalt, der sie zumindest für „Mittelbau“ in der internationalen Organisation hält. Immerhin waren sie u. a. zuständig für die Organisation der Fluchtfahrzeuge.
Und da gab’s das erste Scheitern: Die Mietwagenfirmen waren - ausgebucht. Weil aber es aber doch „Kunden“ gab, wurden halt die vorhandenen Autos vollgepfropft mit Männern, Frauen, Kindern.
Essen? Stopps? Frischluft? Fehlanzeige, so ein Zeuge. So etwas gab es erst, wenn der Transport entweder aufgeflogen war - weil z. B. ein Auto wegen Überladung auf der Autobahn zusammenkrachte - oder sich ein Fahrer schlicht weigerte weiterzufahren, weil noch „Lohnzahlungen“ für vorangegangene Transporte ausständig waren.
Für etwa 180 Geschleppte muss der Haupttäter für vier Jahre, der Zweitangeklagte für 30 Monate und der Dritte 28 Monate lang in Haft.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.